Zum 1. März 2020 hatte Sonja Pütz die Buchhandlung im Aachener Pontviertel übernommen – und war dann gleich mit der Pandemie konfrontiert. Davon erholt hat sich ihr Geschäft bis heute nicht. Im Gespräch erzählt Putz, wie schwer die Lage für sie und andere Einzelhändler im Viertel ist und warum sie Ende Mai schließt.
Das Pontviertel habe sich sehr über die letzten Jahre verändert, erklärt die gelernte Einzelhandelskauffrau und Handelsfachwirtin. Früher sei es ein richtiges Studentenviertel gewesen, mit mehr Laufkundschaft und Geschäften. Heute dominieren gastronomische Angebote, Einzelhändler ziehen sich immer mehr zurück. "In der Aachener Innenstadt ist es schwieriger geworden", so Pütz. "Ich bin sicher nicht die Einzige, der es so geht." Infrastrukturelle Begebenheiten wie eine schlechte Busanbindung, fehlende und teure Parkplätze und viele Baustellen würden die Bereitschaft von Kund:innen darüber hinaus vermindern, sich in die Stadt zu begeben.
Und wenn sie es tun, seien sie mit fehlenden Beratungsangeboten konfrontiert. Der Einzelhandel hat sich grundsätzlich verändert, meint Pütz: "Das, was den stationären Handel ausmacht, das Persönliche, die Kundenbindung funktioniert nicht mehr." Wenn Menschen ihren Laden besuchen, mit ihr ins Gespräch kommen, dann sieht die Sache anders aus. Aber in den großen Filialen und Modeläden werde schon länger das Unternehmen mit Schwerpunkt Online geführt. Das sei ein schwierig aufzuhaltender Teufelskreis.
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