Susanne Buchner-Sabathy, Wien, erhält den Preis für ihr Übersetzungsprojekt zu Christophe Charle, Théâtre en capitales (Paris 2008). Preisträger für die Übersetzung aus dem Französischen ist die
Groupe de la Riponne aus Lausanne mit Francesco Gregorio, Frédéric Moinat, Arno Renken und Michel Vanni. Sie erhält den Preis für das Übersetzungsprojekt zu Bernhard Waldenfels, Topographie des
Fremden (Frankfurt 1997).
Der französische Historiker Christophe Charle untersucht in dem von Susanne Buchner-Sabathy zur Übersetzung vorgeschlagenen Werk den Wandel der Produktions- und Rezeptionsbedingungen von Theater in
der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Entwicklungen in Paris, London, Berlin und Wien werden mit ihren spezifischen sozialen und politischen Bedingungen erörtert und die Wechselwirkungen
zwischen dem Theaterschaffen in den vier Hauptstädten aufgezeigt.
Mit der Groupe de la Riponne wird zum ersten Mal in der Geschichte des Preises, der zum 12. Mal verliehen wird, eine Übersetzergruppe ausgezeichnet. Die vier jungen Forscher stellen Waldenfels als
Brückenfigur vor, die deutsche und französische Traditionen der Phänomenologie verknüpft. Mit der Übersetzung der "Topographie des Fremden", die die Diskussion über Fremdheit hierzulande
vorangebracht hat, kann nun auch die Rezeption im frankophonen Raum einsetzen.