Der Dichter Gottfried August Bürger, der mit seinem Werk „Feldzüge und Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen“ die Lügengeschichten den deutschen Lesern einst zugänglich machte, hätte im Jahr 2017 seinen 270. Geburtstag gefeiert.
Aber was heißt erzählen – Schauspieler und Theaterpädagoge Johannes Mitternacht erweckte den Freiherrn, der es bekanntlich nicht immer so ganz genau mit der Wahrheit nahm, launig zu neuem Leben. In grüner Joppe, mit weißer Haarpracht und der obligatorischen Kopfbedeckung ließ er den lustigen Lügner seine wilden Storys zum Besten geben. Zusammen mit dem Schauspieler begab sich das wohlwollende und auch dem manchmal aufblitzenden Klamauk nicht abgeneigte Publikum auf die abenteuerliche Reise des Freiherrn nach St. Petersburg, um über türkische Paradiese und Schlachten schließlich zurück nach Bodenwerder zu gelangen.
Die Zuhörerschaft zitterte mit: Würde der Ritt mit halbem Pferd auf der Kanonenkugel tatsächlich gelingen? Mitternacht setzte szenisch mal Gewehr, mal weißes Stoffkaninchen ein und sorgte so nicht nur einmal, sondern insgesamt gleich an vier Abenden für ausnehmend gute Laune und spontanen Szenenapplaus bei den Delmenhorstern. „Knapp 70 Zuschauer finden Platz in der Buchhandlung, und sie war jedes Mal bis auf den letzten Platz ausverkauft“, freut sich Inhaberin Sabine Jünemann, die die Buchhandlung seit 2012 betreibt. Die letzte Vorstellung gab Mitternacht dann nicht zwischen Büchern, sondern in einem nahen Gemeindezentrum, dort passten doppelt so viele Zuhörer hinein. Den Erlös dieser Veranstaltung – die Eintrittskarte kostete 10 Euro – spendete Sabine Jünemann der Delmenhorster Tafel
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Buchhandlung Sabine Jünemann
Sabine Jünemann
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