Hier geht es zum Branchen-Monitor Buch 2015 (Archiv).
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Matthias Marissal, Buchhandlung Marissal, Hamburg:
"Wir haben eine stabile Umsatzsituation mit einer leichten Steigerung im einstelligen Bereich. Dramatisch ist die Verschiebung vom Rechnungs- zum Bargeschäft. Im Rechnungsgeschäft hatten wir fünfstellige Verluste, die wir aber mit dem Bargeschäft gut ausgleichen konnten. Wir haben auch im vergangenen Jahr wieder unsere Nische zwischen Thalia und Amazon gefunden. Für das laufende Jahr machen uns die Urheberrechtsdiskussionen über die VG Wort Sorgen, weil diese die kleineren Verlage gefährdet, auf die wir existenziell angewiesen sind. Wir werden die Ladeneinrichtung erneuern, aber den Stil der 50er Jahre beibehalten."
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Linda Broszeit, Bücherinsel Duisburg-Rheinhausen:
"Das vergangene Jahr ist super gelaufen, das werden wir wohl kaum wiederholen können. Wir hatten ein eigenes, erfolgreiches Buchprojekt und viele Veranstaltungen, die gut angekommen sind. Besonders gut gelaufen sind Regionalia und erfreulicherweise auch Bilderbücher. Für 2016 lassen wir uns überraschen, ein neues Buchprojekt ist nicht geplant, aber der Veranstaltungskalender steht schon fest. Insgesamt fällt auch der Ausblick auf das laufende Jahr durchaus positiv aus."
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Cornelia Herbst, Das gute Buch, Sangerhausen:
"Im vergangenen Jahr ist der Umsatz bei uns stabil geblieben, und das, obwohl es viele Geschäftsschließungen bei uns in der Stadt gab, unter denen andere Läden deutlich mehr gelitten haben. Bei den Warengruppen gab es kaum Veränderungen, nur die Bereiche Garten und Kochen liefen schlechter als im Vorjahr. Im laufenden Jahr planen wir, im Herbst ein zweites Geschäft an einem ganz anderen Standort zu eröffnen. Wir sind sehr optimistisch, dass diese Pläne auch gut funktionieren werden."
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Christian Röhrl, Bücherwurm, Regensburg:
"2015 hat sich bei uns der Kundenschwund leider fortgesetzt. Wir verlieren pro Tag etwa 20 bis 30 Kunden. Die Zahl ist von 96 000 auf 80 000 zurückgegangen. Wir haben versucht, diesen Rückgang im Bargeschäft aufzufangen, was uns aber nicht ganz gelungen ist. Für das laufende Jahr hoffen wir, dass dieser Rückgang sich verlangsamt, befürchten aber, dass die Entwicklung weitergehen wird. Wir haben uns dem Cross Docking von Buchwert als Pilotbuchhandlung angeschlossen, damit wir Bestellungen bei den Verlagen und Verlagsauslieferungen mehr nach unserem Bedarf ausrichten können."
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Claudia Sperling, Buchhandlung Silvia Horn, Grünwald:
"2015 ist bei uns besser als erwartet verlaufen und wir sind trotz des Internets zuversichtlich, dass wir auch weiter als unabhängige Buchhandlung bestehen können. Auch wenn das Geld in diesem Bereich sehr hart verdient werden muss. Wir wollen 2016 den Service weiter ausbauen und setzen auch auf das Wachstum im Kinder- und Jugendbereich. So gehen wir zuversichtlich ins laufende Jahr."
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Christine Friedlein, Buchhandlung Friedrich, Kulmbach:
"Das vergangene Jahr war ein stabiles Jahr, wir konnten unseren Umsatz halten, auch wenn neue Filialisten in die Stadt gekommen sind. Angezogen hat das Hörbuch, während das Jugendbuch nachgelassen hat. Man muss immer alles im Blick haben und notfalls Dinge verändern. Das werden wir im laufenden Jahr tun und im April mit dem Geschäft wieder in die Fußgängerzone ziehen. Der alte Standort war nicht mehr ideal, außerdem will ich der Buchhandlung noch deutlicher mein Gesicht verpassen und sie individueller gestalten. Auch die Warengruppen werden sich verändern. Dazu kommt ein verstärkter Einsatz von Technik."
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Günter Wohlgenannt, Das Buch, Dornbirn:
"Wir hatten im vergangenen Jahr ein leichtes Minus zu verzeichnen. Es war ein Jahr, in dem ich mich so intensiv wie nie zuvor mit Themen wie Buchhandelsmanagement und Zielsetzungen auseinandergesetzt habe. Das Internet ist sicher ein Problem, aber grundlegend ist etwas anderes. Wir Buchhändler haben das Kalkulieren verlernt und rutschen so in die Verlustzone. Das gilt insbesondere für die Buchpreis. Bei mir im Geschäft präsentiere ich jetzt nicht mehr die billigsten Bücher am Eingang, sondern die neuesten und hochwertigsten, um den Kunden einen Nutzen zu vermitteln. Für 2016 habe ich mir vorgenommen, diese Problematik bei anderen Kollegen anzusprechen, denn nur wenn der Buchhandel das Kalkulieren wieder lernt, wird er überleben."
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Corinne Frischknecht, Buchhandlung Scriptum, Dietikon:
"Wir sind eine ganz kleine Buchhandlung und blicken zufrieden auf das vergangene Jahr zurück. Die Entwicklung des Euros war ein Schock für uns, aber diese konnten wir genauso wie den Verlust eines wichtigen Großkunden auffangen - unter anderem durch eine veränderte Organisation beim Personal bzw. beim Lohn. Für das laufende Jahr wollen wir unseren bisherigen Umsatz weiter halten. Zu den Herausforderungen gehört, dass das Haus, in dem wir sind, zwangsversteigert wird und wir nun sehen müssen, was mit uns passiert."
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Domink Dössegger, Wyna Buchhandlung, Reinach:
"Unser ersten Jahr mit der eigenen Buchhandlung war in Ordnung und hat unsere Erwartungen erfüllt. Deshalb sind wir zufrieden mit 2015. Besonders gut gelaufen sind die Bereiche Belletristik und Reiseführer. Große Projekte sind für das kommende Jahr nicht geplant, wir stehen ja noch ganz am Anfang. Die Hoffnung für 2016 ist, dass sich der Buchpreis ein wenig erholt und dass sich der Euro-Tourismus wieder etwas normalisiert. Da steht der Mindestkurs bei den Einzelhändlern jetzt im Fokus."
