Klaus Friedrich wurde am 14. Oktober 1941 in Mainz geboren und wuchs in Dienheim am Rhein (die Heimat seiner Familie seit 1200 Jahren) auf. Der gelernte Elektriker und Dolmetscher arbeitete in zahlreichen Berufen. Seit 1962 besuchte er den Club Voltaire in Frankfurt am Main vom Eröffnungstag an. 1967 gründete er den Club Voltaire München, legte 1973 das Begabten-Abitur in Kassel ab und studierte von 1974 bis 1977 Germanistik, Geschichte und Psychologie an der LMU München.
Seit 1977 und der Gründung der Zeitschrift "Rind & Schlegel" war Klaus Friedrichs Wohnung in der Ursulastraße 10 in München ein Treffpunkt für Kreative. Viele Autoren und Grafiker veröffentlichten in Klaus Friedrichs Verlag, unter anderem Friedrich Ani, Karlheinz Barwasser, Reiner Gödtel, Ulla Hahn, Hadayatullah Hübsch, Karl Krolow, Anton G. Leitner, Matthias Politycki, Said, Ludwig Steinherr und Alexander Schütz.
1985 legte Klaus Friedrich das Staatsexamen in Deutsch und Geschichte an der JWG-Universität in Frankfurt am Main ab und ließ sich später zum Yogalehrer in Südwales und Indien ausbilden. Zwischen 1986 und 2006 arbeitete er unter anderem als Deutschlehrer an Gymnasien, als Hörfunkdokumentar beim Hessischen Rundfunk, als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Deutschen Bucharchiv München, als Yogalehrer in der Christuskirche München und zuletzt bis zur Rente vier Jahre als Doorman beim Bayerischen Hof in München. 2010 wurde er über eine Krebserkrankung informiert. 2011 veröffentlichte Klaus Friedrich das Buch: "33 Jahre Rind & Schlegel, Zeitschrift für Poesie und eine Tasse Tee bei Hannah Arendt. Die wahre Geschichte von Anfang an". Die Stiftung Lyrik Kabinett in München archiviert alle Jahrgänge der Zeitschrift.
Als Friedrich Ani vom Tod des in den letzten Jahren zurückgezogen lebenden vielseitigen Dichters und Verlegers erfuhr, schrieb er: "Er hat uns alle eine Weile inspiriert und vor allem: zusammengebracht". Klaus Friedrich wird am 28. Mai auf dem Münchner Nordfriedhof beerdigt.
Nicola Bardola