Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis des Bürgerentscheids (siehe hier) stimmten fast 50.000 Mainzer gegen den Bibelturm; das entspricht 77,3 Prozent. Nur rund 14.500 Mainzer (22,7 Prozent) stimmten für den Bau.
Der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) äußerte sich wie folgt zum Ausgang des Bürgerentscheids: "Mit dem heutigen Tag ist eine Entscheidung gefallen. Die Mehrheit hat entschieden, dass das Gutenberg-Museum nicht durch den Bau des 'Bibelturms' am Liebfrauenplatz erweitert werden soll. Diese Entscheidung respektieren wir selbstverständlich. Ich will an dieser Stelle aber auch betonen, dass es sich trotz der stellenweise sehr hitzig geführten Diskussionen zwischen Befürwortern und Gegnern des Bibelturms hierbei um eine reine Sachentscheidung gehandelt hat. Egal ob man für oder gegen diese Erweiterung abgestimmt hat, wir alle sind Mainzer und das städtische Leben geht auch morgen weiter. Mit dem heutigen Tag herrscht Klarheit nach einer stellenweise sehr emotional geführten Diskussion und ich hoffe die mehrheitlich getroffene Entscheidung trägt zur Befriedung innerhalb der Stadtgesellschaft bei. In den vergangenen Jahren wurde sehr viel Zeit und Energie in die Planungen für die Erweiterung des Museums gesteckt. Aus der heutigen Entscheidung gegen den Bibelturm darf deshalb kein Stillstand entstehen. Der Erneuerungsprozess braucht jetzt das Engagement von jedem einzelnen und in einem Punkt sind wir uns doch alle einig: in unserer Wertschätzung für das Gutenbergmuseum und in dem Bewusstsein, dass wir dieses Gutenbergmuseum nur mithilfe bürgerschaftlichen Engagements zu einem Museum der Zukunft machen können."
Der Mainzer Stadtrat hatte das Bibelturm-Projekt mit großer Mehrheit befürwortet. Auch Annette Ludwig, seit 2010 Leiterin des Gutenberg-Museums, hatte sich für dessen Bau eingesetzt.