"Brigitte Kronauers Erzählungen und Romane sind Sprachkunstwerke, die formale Kühnheit mit psychologischer Subtilität verbinden. Als Erbin der großen Tradition Jean Pauls besitzt sie die Fähigkeit, mit der Sprache Äquivalente für eine vielfältig zersplitterte Realität zu bilden, die unter ihren Händen zu einer unverwechselbaren Melodie zusammenfindet. Sie hat in Jahrzehnten ein großes Werk geschaffen, das durch Scharfsinn und Artistik zu den bleibenden literarischen Zeugnissen der Nachkriegszeit zählt", begründen die Preisstifter ihre Vergabe an die Autorin.
Der zuletzt erschienene Roman von Brigitte Kronauer, Der Scheik von Aachen, war 2017 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert.
Die Verleihung des Thomas Mann Preises Preises findet am 18. Oktober statt; die Laudatio hält der Schriftsteller Martin Mosebach.
Der Thomas Mann Preis der Hansestadt Lübeck und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste wird seit 2010 im jährlichen Wechsel in Lübeck und München verliehen und ist mit 25.000 Euro dotiert. Mitglieder der Jury sind Friedhelm Marx (Sprecher der Jury), Michael Krüger, Birte Lipinski, Martin Mosebach, Hans Pleschinski, Gabriele Schopenhauer und Thomas Sprecher.