Jeschke wurde am 19. November 1936 in Tetschen, Tschechoslowakei, geboren, wuchs in Baden-Württemberg auf und studierte später in München Germanistik, Anglistik und Philosophie. Seine Verlagslaufbahn führte ihn von C.H. Beck, Kindler und Lichtenberg schließlich in den 1970er Jahren zum Heyne-Verlag. Dort baute er, anfänglich gemeinsam mit Herbert W. Franke, dann als alleiniger Herausgeber, die Science-Fiction-Reihe auf, "die schon bald zur größten und vielfältigsten Europas und über mehrere Jahrzehnte zum Markenzeichen des Heyne Verlags wurde", so die Heyne-Mitteilung weiter. Jeschke habe qualitativ hochwertige ausländische Science-Fiction nach Deutschland gebracht und ebenso nach Kräften deutsche SF-Autoren gefördert, nicht zuletzt in den zahlreichen Anthologien und Jahresbänden, die er herausgab. Ab 1986 erschien zusätzlich unter seiner Federführung mit dem "Heyne Science Fiction Jahr" ein Kompendium mit Sekundärliteratur.
Und nicht zuletzt schrieb Jeschke selbst: Stories, Erzählungen, Romane und Hörspiele, die ihn schon bald zu einem der beliebtesten deutschen SF-Autoren machten. Im Jahr 2002 ging Jeschke in den Ruhestand – "aber von seiner Liebe zur Science-Fiction hat er sich nie verabschiedet", so der Heyne Verlag, der sich "in tiefer Trauer und Dankbarkeit" vor Wolfgang Jeschke verneigt.
Wolfgang Jeschke hat 19 mal, so oft wie sonst keiner, den renommierten Kurd-Laßwitz-Preis gewonnen, unter anderem für fast alle seine Romane, für seine Herausgeberschaft des Heyne Science-Fiction-Jahrbuchs, für viele Kurzgeschichten und Hörspiele und nicht zuletzt für sein Lebenswerk und seine Verdienste um die Science-Fiction-Literatur in Deutschland.
Veröffentlichungen (Auswahl):
- Der letzte Tag der Schöpfung (1981)
- Midas (1989)
- Meamones Auge (1994)
- Das Cusanus-Spiel (2005)
- Dschiheads (2013)
Daneben hat Wolfgang Jeschke Dutzende von Kurzgeschichten und Erzählungen sowie mehrere Hörspiele verfasst.
Ein Nachruf von Dietmar Dath findet sich in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ("Herr Zukunft ist fort").