Bibliotheken

Italiener erhalten wertvolle Bücher zurück

11. Februar 2015
von Börsenblatt
Girolamini und kein Ende. Über 500 wertvolle Bücher, die aus verschiedenen italienischen Bibliotheken gestohlen wurden, werden an diesem Freitag in den Räumen des Bayerischen Landeskriminalamts in München an die Italiener zurückgegeben.

Im Auftrag der Staatsanwaltschaft München und auf Grundlage eines Rechtshilfeersuchens der Staatsanwaltschaft Neapel stellten Beamte des Bayerischen Landeskriminalamts im Mai 2012 bei dem Münchener Auktionshaus Zisska & Schauer (seit Sommer 2014 Zisska & Lacher) über 500 wertvolle historische Bücher sicher, die aus verschiedenen Bibliotheken in Italien entwendet worden waren, darunter bedeutende Werke von Galileo Galilei, Nikolaus Kopernikus und Johannes Kepler. Der Gesamtwert der Bücher wird auf mindestens 2,5 Millionen Euro geschätzt. Von der Rückgabe ausgenommen ist lediglich ein Buch, dessen Herkunft noch nicht abschließend geklärt werden konnte. Das Münchener Auktionshaus, bei dem die Sicherstellung erfolgte, hat sich mit der Rückgabe der Bücher ausdrücklich einverstanden erklärt.

Als Vertreter der italienischen Justizbehörden werden Vincenzo Piscitelli, Procuratore Aggiunto Napoli, und Michele Fini, Sostituto Procuratore Napoli, als Vertreter der Staatsanwaltschaft München I der Behördenleiter, Leitender Oberstaatsanwalt Manfred Nötzel sowie die Vizepräsidentin Petra Sandles als Vertreterin des Bayerischen Landeskriminalamts bei der Übergabe der Bücher am 13. Februar anwesend sein.

Die Entwendung der Bücher in Italien und die Einlieferung bei dem seinerzeit von Herbert Schauer als geschäftsführendem Gesellschafter geleiteten Münchener Auktionshaus werden von den italienischen Justizbehörden strafrechtlich verfolgt. Bei der Staatsanwaltschaft München I, die die Ermittlungen der italienischen Behörden im Rechtshilfeweg unterstützt hat, sind in diesem Zusammenhang keine Ermittlungsverfahren anhängig, wie es in einer heute verbreiteten Mitteilung heißt.

Auf boersenblatt.net ist in den vergangenen zweieinhalb Jahren ausführlich über die Zusammenhänge der unübersichtlichen Angelegenheit berichtet worden: