e.o.plauen-Preis 2014 an Wolf Erlbruch

"Ein Illustrationswunder"

6. Juli 2015
Redaktion Börsenblatt
Der Illustrator und Schriftsteller Wolf Erlbruch erhält den mit 5.000 Euro dotierten e.o. plauen Preis 2014 der Stadt Plauen im Vogtland. Die Preisverleihung findet laut Mitteilung am 19. September in Plauen statt.

"Wolf Erlbruch ist ein Illustrationswunder", schreibt Juror Andreas Platthaus. Sein Stil sei "unverwechselbar, obwohl er mit Zeichnung, Collage, Malerei und Assemblage diverse Techniken benutzt". Doch es sei just dieser Ausdrucks- und Einfallsreichtum, aus dem er eine graphische Handschrift entwickelt habe, die oft kopiert, aber nie erreicht worden sei.

Wolf Erlbruch, geboren 1948, studierte Graphik-Design an der Folkwang Hochschule in Essen. Danach war er als Illustrator in der Werbebranche tätig, bevor er Ende der 1980er Jahre begann, Kinderbücher zu schreiben und zu illustrieren. Von 1990 bis 1997 lehrte er als Professor für Illustration an der Fachhochschule Düsseldorf, von 1997 bis 2009 als Professor im Fachbereich Architektur-Design-Kunst an der Bergischen Universität Wuppertal und von 2009 bis 2011 als Professor für Illustration an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Erlbruch lebt in Wuppertal.

Erlbruch illustrierte unter anderem "Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat" (Text: Werner Holzwarth; Peter Hammer Verlag), ein internationaler Kinderbucherfolg. Für "Das Bärenwunder" (Peter Hammer Verlag) erhielt er 1993 den Deutschen Jugendliteraturpreis 1993). Erlbruch schuf auch Bilder für zahlreiche Titel für Erwachsene.

Zum e.o. plauen Preis

Der Preis der Stadt Plauen und der e.o. plauen-Gesellschaft wird im dreijährigen Rhythmus vergeben − honoriert wird das Schaffen bedeutender Künstler unserer Zeit im Genre Karikatur/Cartoon, Pressezeichnung und Buchillustration. Der Name erinnert an Erich Ohser (1903−1944), der im Dritten Reich seine "Vater und Sohn"-Bildgeschichten unter dem Pseudonym "e.o. plauen" veröffentlichte. 

Erster Preisträger war 1995 der bekannte Cartoonist F. K. Waechter, ihm folgte 1999 der Österreicher Paul Flora und 2002 der Maler, Schriftsteller und Cartoonist Robert Gernhardt. 2005 erhielt den Preis Tomi Ungerer, 2008 Jean-Jaques Sempé, 2011 Ivan Steiger.

Der Preis ist mit der Übergabe einer Kleinplastik und einem Preisgeld von 5.000 Euro verbunden. Die Plastik, vom Plauener Künstler Hannes Schulze geschaffen, zeigt einen Notizblock mit Bleistift.