Französisches Kulturkaufhaus an die Börse

Neuer Hafen für Fnac

27. Februar 2015
von Börsenblatt
Der französische Mischkonzern PPR (Pinault-Printemps-Redoute) hat auf seiner Generalversammlung am 18. Juni beschlossen, sich in Kering umzubenennen − und sich künftig auf die Luxus- und Lifestyle-Bereiche zu konzentrieren. Die Medienkette Fnac wird abgespalten und soll am 20. Juni an die Börse gehen.

Gelistet werden soll Fnac an der Börse Euronext Paris. Der Multimedia-Händler Fnac hielt Ende des vergangenen Jahres 167 Filialen in sechs Ländern und erzielte laut Unternehmensbilanz 2012 einen Umsatz von 4,06 Milliarden Euro (minus 2,5 Prozent zum Vorjahr), bei einem Netoverlust von 141,7 Millionen Euro. Detaillierte Angaben zum Börsengang finden sich auf der Kering-Website.

Die Familienholding Artemis will laut Medien in den kommenden zwei Jahren einen Anteil von 39 Prozent bei Fnac halten, danach bis 2016 25 Prozent.

PPR, jetzt Kering, hatte bereits vor einiger Zeit angekündigt, sich auf den Luxusgüter-Sektor konzentrieren so wollen. Das krisengeschüttelte Kulturkaufhaus Fnac wollte man am liebsten abstoßen: Weil PPR keinen Käufer fand, kündigte der Konzern im Oktober den Börsengang der Fnac für 2013 an. Zudem wurden Einsparungen von 80 Millionen Euro geplant – insbesondere durch Streichung von rund 500 Stellen (davon 310 in Frankreich) und kleinere Verkaufsflächen. In Medien wurde jüngst kolportiert, das Fnac den Abbau von weiteren 600 Stellen vorhabe.