In der Begründung der Jury heißt es: "Elke Erbs einzigartige und höchst wandlungsfähige Lyrik ist ein Schreiben an der Welt entlang, ein offener Prozess, in dem die Formen der Wahrnehmung ebenso überprüft werden wie ihre sprachlichen Mittel." Und weiter: "Bei Elke Erb ist die Sinnlichkeit der Wörter auch die Sinnlichkeit eines lyrischen Ichs, das sich in der Welt herumtreibt, um sich in sich selbst zu finden."
Elke Erb wurde 1938 in Scherbach (Eifel) geboren. Ihre Familie übersiedelte 1949 in die DDR nach Halle an der Saale. Dort studierte sie Germanistik, Slawistik, Geschichte und Pädagogik in Halle. 1963 machte sie ihr Lehrerexamen, arbeitete bis 1965 als Lektorin beim Mitteldeutschen Verlag und ab 1966 als freiberufliche Autorin. Seither veröffentlicht sie regelmäßig Kurzprosa, Lyrik und prozessuale Texte. Darüber schuf sie zahlreiche Übersetzungen und Nachdichtungen vor allem russischer Poesie. Unter anderem hat sie Werke von Olga Martinova und Oleg Jurjew aus dem Russischen übersetzt. Sie lebt heute in Berlin.
Der Ernst-Jandl-Preis für Lyrik ist mit 15.000 Euro dotiert und wird seit dem Jahr 2001 durch das österreichische Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur im Zwei-Jahres-Rhythmus für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der deutschsprachigen Lyrik vergeben. Die Auswahl der Preisträger trifft eine fünfköpfige Fachjury, der zurzeit Paul Jandl, Alfred Kolleritsch, Friederike Mayröcker, Thomas Poiss und Klaus Reichert angehören. Zuletzt wurde 2011 Peter Waterhouse mit diesem Preis ausgezeichnet.
Die Preisverleihung findet am 15. Juni im Rahmen der Ernst-Jandl-Lyriktage (14.–16. Juni) in Neuberg an der Mürz statt.