Neuer Regalservice von Libri für Buchhändler

Umsatz, der keine Arbeit macht

8. Januar 2013
Redaktion Börsenblatt
Libri will dem Buchhandel Arbeit abnehmen, bietet Rackjobbing nach Maß ohne Zusatzkosten: Seit Jahresbeginn hat das Barsortiment einen neuen Regalservice im Programm, der sich individuell steuern lässt – über unterschiedlichste Warengruppen hinweg.

Insgesamt können via Libri.Sortimente mehr als 150 Themensets miteinander kombiniert werden. Wie der Service funktioniert, was er kostet und bringt, laut Libri:

  • Buchhändler entscheiden sich für einzelne Abteilungen und die dazugehörigen Themensets (u.a. Lebensberatung, Partnerschaft/ Beziehung, Naturheilkunde/ Alternative Heilkunde, Entspannung, Männer und Frauen) und geben an, wie viel Platz sie einem bestimmten Thema einräumen wollen, inwiefern Libri Stapeltitel berücksichtigen soll, ob und in welchem Umfang frontal präsentiert wird.
  • Die konkrete Titelauswahl übernimmt dann das Barsortiment – nach Maßgabe unterschiedlichster Faktoren und Kennzahlen. Von Verlagen wird Libri dabei zusätzlich unterstützt. Beim Themenset Kochen etwa ist G+U beratend mit im Boot, bei Sprachen Langenscheidt, bei Manga Carlsen, bei Pappbilderbüchern Ravensburger und bei Hörbüchern die Verlagsgruppe Random House. Zur Auswahl stehen alle Artikel, die Libri im Katalog hat (ca. 5 Mio.).
  • In den Algorithmus, den das Barsortiment dafür einsetzt, investierte Libri gut zwei Jahre Entwicklungszeit. Er wertet, täglich aktuell, eine Reihe unterschiedlicher Umsatz- und Absatzfaktoren aus, funktioniert wie eine Art Empfehlungsmodell – und berücksichtigt sowohl Daten, die bundesweit erhoben werden, als auch Daten aus der Region und der Buchhandlung.
  • Der Regalservice lässt sich ab einer Fläche von einem Regalmeter nutzen.
  • Libri beliefert automatisch zum Wunschtermin; Titel, die nicht laufen, werden remittiert. Der Arbeitsaufwand für Buchhändler reduziert sich Libri zufolge aufs Auspacken, Einräumen und Remittieren, wie bei anderen Barsortimentsbestellungen auch. 
  • Abgerechnet wird ebenfalls nach bekanntem Muster: Für verkaufte Exemplare erhalten Buchhändler ihren üblichen Barsortimentsrabatt.
  • Eine Grundgebühr gibt es nicht – und laut Libri auch keine versteckten Kosten.
  • Das Barsortiment versucht, die Einstiegshürde niedrig zu halten. Wer den Regalservice nutzen will, muss jedoch  eine Anbindung an Libri.Pro oder das Libri.WWS haben. „Für die optimale Titelauswahl ist das notwendig, da der Empfehlungsalgorithmus von Libri.Sortimente nicht nur den Absatz des Gesamtmarkts berücksichtigt, sondern auch die Verkäufe im Laden mit in die Berechnung einbezieht“, sagt Marketingleiter Truels Dentler. „Außerdem können wir so vermeiden, dass ein Titel ausgewählt wird, der bereits in der Buchhandlung vorhanden ist.“
  • Für die Einrichtung des Regalservice braucht Libri zwei bis vier Wochen. Der Vertrag läuft zunächst ein Jahr, ist danach aber alle drei Monate kündbar. Wechsel bei der Themenauswahl und beim Lieferumfangt sollen jederzeit möglich sein.
  • Buchhändler können Libri bei allem auf die Finger schauen. Alle Vorgänge und Kennzahlen werden für sie in einem sogenannten Online Cockpit aufgezeichnet, um die Wirtschaftlichkeit zu prüfen. Wichtigste Kennzahl dabei: der Umsatz pro Meter. 


Segmente abgeben, Zeit gewinnen

Nach Angaben von Libri sind bereits mehr als 70 Pilotkunden an das System angeschlossen, darunter Stories! in Hamburg. „Indem Buchhändler ausgewählte Segmente extern von uns betreuen lassen, gewinnen sie Zeit für andere, wichtigere Aufgaben“, meint Dentler. Letztlich gewinnt aber wohl auch Libri einiges: Der Lieferradius wird größer und die Auslastung des Logistikzentrums in Bad Hersfeld steigt.