Wir wollten zeigen, dass die Unabhängigkeit der Literatur möglich ist. Dass wir existieren, dass wir mit unseren Autoren Kontakt haben und dass Buchhandlungen und Verlage auch zusammen was auf die Beine stellen können. Das war die Grundidee. Dann hat sich das über 15 Jahre lang immer weiter entwickelt. Wenn wir am Anfang vier oder fünf Stände hatten, wurden es mit der Zeit immer mehr. Die Buchhandlungen und Verlage haben es schnell als sinnvoll angesehen, sich einmal im Jahr gemeinsam am Kollwitzplatz zu versammeln und zu zeigen, was sie literarisch treiben und welche Ideen sie haben.
Das ist ein ganz wichtiger Motor, dass das Literaturfest überhaupt weiter existiert. Verlage und Buchhandlungen präsentieren sich der Öffentlichkeit und kommen so mit dem Leser ins Gespräch. Im Prenzlauer Berg haben immer schon - auch zu DDR-Zeiten - viele Schriftsteller gelebt. Auch oppositionelle Schriftsteller waren hier aktiv, haben ihre Zeitschriften herausgegeben.
Als wir dann vor 15 Jahren damit angefangen haben, nach dem Fall der Mauer, haben wir das sozusagen einfach weitergeführt. In diesem Stadtteil leben wahnsinnig viele Autoren. Es gibt eine Menge interessanter Verlage wie Lukas, Matthes & Seitz, Ch. Links. Inzwischen ist Suhrkamp ja auch hier angekommen.
Der Motor ist natürlich auch die Literatur selber. Es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken, wunderbare Veröffentlichungen und kluge Köpfe, die sich um Schriftsteller und Bücher kümmern.
Die 15. Literaturwoche (1.Juni – 7. Juni) wird vom Verein Literaturort Prenzlauer Berg veranstaltet. In diesem Jahr lesen Autoren wie Marion Brasch, Tanja Dückers, Günter Linder und Tamara Bach aus ihren Werken vor. Höhepunkt ist die Verleihung des Literaturpreis Prenzlauer Berg am 3. Juni.