KNV-Chef Oliver Voerster antwortet dem AkS

"Wir beliefern alle Kunden, die sich an Marktregeln halten"

31. Oktober 2011
von Börsenblatt
Der Arbeitskreis unabhängiger Sortimente (AkS) hatte in der vergangenen Woche seinem Ärger über die Geschäftsbeziehungen zwischen dem Barsortiment KNV und Saturn in einem offenen Brief Luft gemacht.  "Wettbewerbsbeschränkungen funktionieren nicht und hätten nur dazu geführt, dass diese Kunden bei unseren Wettbewerbern gelandet wären", kontert heute KNV-Chef Oliver Voerster.

Bei KNV würde seit der Unternehmensgründung im Jahr 1829 eine liberale Wirtschaftspolitik gepflegt. Zu dieser Unternehmenshaltung gehöre auch, "dass wir alle Kunden beliefern, die sich an die Marktregeln halten", so das Schreiben. "Wo würden wir heute stehen, wenn wir die Belieferung von Kaufhäusern, von Papier- und Schreibwarengeschäften, von SB-Märkten und von E-Commerce-Händlern wie Amazon und Co verweigert hätten oder ihnen nur eingeschränkte Leistungen angeboten hätten, um anderen bestehenden Kunden nicht zu schaden. Solche Wettbewerbsbeschränkungen funktionieren nicht und hätten nur dazu geführt, dass diese Kunden bei unseren Wettbewerbern gelandet wären."

An der Sympathie und der Unterstützung für das kleine und mittlere Sortiment habe sich nichts geändert. Nach wie vor sind wir von der Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells von unabhängigen Buchhandlungen überzeugt. "Seit Jahren bieten wir mit unserem Programm „Fit für die Zukunft“ vielfältige und umfassende Leistungen gerade für diesen Kundenkreis an. Auch in diesem Jahr haben wir wieder Millionen Euro in weitere Entwicklungen, wie den neuen Buchkatalog.de und die Plattform KN digital mit einem attraktiven eBook-Reader (iriver), investiert. Buchhandlungen, die solche Strukturen nicht selbst aufbauen können, wollen wir damit eine Multi-Channel-Struktur ermöglichen und den Einstieg in das digitale Geschäft erleichtern", heißt es in dem offenen Brief.

Die Konzentration im Buchmarkt habe auch KNV in den letzten Jahren hart getroffen. Der Aufbau einer neuen Logistik in der Mitte von Deutschland sei notwendig, um weiter wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Belieferung neuer Absatzkanäle sei notwendig, um "einen Umsatz zu erhalten, der eine ausreichende Wirtschaftlichkeit absichert".