KNV

Wider den Umzug: Betriebsrat feilt an einem eigenen Zukunftskonzept

26. August 2011
Redaktion Börsenblatt
Die Geschäftsführung von KNV will die Logistik in der Mitte Deutschlands bündeln, doch die Betriebsräte halten dagegen: Sie kämpfen weiterhin um den Erhalt der Standorte Köln und Stuttgart – die mit dem Umzug verbundenen Risiken seien kaum kalkulierbar. 

Um ihrer Überzeugung Nachdruck zu verleihen, haben die Gewerkschafter jetzt ein Alternativkonzept erarbeitet; sie nennen es die Zwei-Standort-Strategie. „Wir wollen und können mit unseren beiden Standorten in Stuttgart und Köln die Zukunft von KNV und F. Volckmar sichern“, so der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Dietmar Fischer.

Welche Argumente der Betriebsräte vorbringen:  

  • Die Mehrzahl der Kunden sei von der Mitte Deutschlands aus schlechter erreichbar.
  • Ohne Not stelle KNV seine Wettbewerbsfähigkeit aufs Spiel – mit Blick auf den KNV-Kunden Amazon. Bislang würden die verschiedenen Logistikzentren des Online-Händlers von zwei Standorten aus beliefert; mit der Zentralisierung gebe man diese Vorteile auf. 
  • In der Wunschregion Hessen/ Thüringen konkurriere KNV mit vielen anderen Logistikunternehmen – um neue Mitarbeiter. 
  • Die Logistik zu zentralisieren koste rund 80 Millionen Euro mehr – als die bestehenden Standorte zu modernisieren und weiterzuführen (Zwei-Standort-Strategie).  
  • Last not least seien dadurch auch die Arbeitsplätze gefährdet, die in Stuttgart eigentlich erhalten bleiben sollten.  


Bei der Ausarbeitung ihrer Zwei-Standorte-Strategie haben sich die Betriebsräte unterstützen lassen – von der Essener Unternehmensberatung PCG Project Consult.

Den Betriebsräten zufolge soll das Konzept in den nächsten Wochen an Form gewinnen. Ihren Kollegen versprechen sie schon jetzt: „Wir gehen gut gerüstet in die weiteren Gespräche mit der Geschäftsleitung.“