Interview mit Sabine Kohl

"Jahr für Jahr mehr Abschlüsse"

1. Juli 2011
von Börsenblatt
Welche literarischen Stoffe suchen Filmleute, haben es Krimis oder Slapstick-Romane leichter? Auf dem Filmfest München, das morgen zu Ende geht, hat Andreas Trojan mit Sabine Kohl gesprochen – sie ist verantwortlich für die Filmrechte bei Random House.

Hier beim Treffen von "Book meets Film" ist Random House der einzige Verlag, der eine Mitarbeiterin allein für Filmrechte engagiert hat – nämlich Sie. Für Random House ist also das Filmgeschäft eine feste Größe?
Vor ein paar Jahren hat Random House noch mit einer Agentur zusammengearbeitet. Doch dann hat man eine hausinterne Lösung bevorzugt und die Arbeit intensiv ausgebaut. Es hat Vorteile, weil man doch innerhalb des Verlagshauses mit den Inhalten besser vertraut gemacht wird. Das Filmgeschäft ist mittlerweile ein sehr lohnender Bereich, wir haben Jahr für Jahr mehr Abschlüsse zu verzeichnen.

Welche Genres interessiert die Fernseh- und Filmbranche besonders?
Es gibt Filmleute, die meinen, ein bestimmter Stoff sei völlig ungeeignet. Und dann sagen andere wieder, genau nach diesem Stoff hätten sie gesucht. Da ist es nicht immer leicht, die Lage richtig einzuschätzen. Ganz allgemein werden gut gemachte, witzige Komödien bevorzugt. Krimis sind eher ein schwieriges Genre, da die Sendeplätze im Fernsehen begrenzt sind. Ganz allgemein: Eine gute Story, geschrieben von einem bekannten Autor, stößt fast immer auf Interesse.

Sie sind jetzt seit sechs Jahren bei Random House für die Filmrechte zuständig. Was ließ sich bislang realisieren?
Natürlich werden nicht alle Optionsverträge realisiert. Aber in etwa 50 Prozent der Angebote werden filmisch ungesetzt. Das ist meiner Meinung nach ein guter Schnitt.

Welche Bedeutung hat die Veranstaltung "Book meets Film" für Sie und Random House?
Es ist immer eine gute und angenehme Gelegenheit, mit Produzenten ins Gespräch zu kommen. Man pflegt alte Kontakte, schließt neue. Und so mancher Abschluss wird bei "Book meets Film" vorbereitet.