Zwischenbuchhandel

Libri-Führung bereit zum Tarif-Dialog

19. April 2011
von Börsenblatt
Im Logistikzentrum von Libri in Bad Hersfeld ist heute morgen erneut gestreikt worden. Die Geschäftsführung kontert: „Wir wollen weder die Belegschaft hinhalten noch, wie teilweise verlautbart, Sonderzahlungen streichen. Dies ist schlichtweg falsch.“   

Die Geschäftsleitung sei nach wie vor bereit zu Verhandlungen im Tarifkonflikt, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. "Libri will sich weiterhin bei offenen und konstruktiven Gesprächen mit der Tarifkommission für eine für beide Seiten zukunftsorientierte Lösung einsetzen." Dies habe man bereits der Belegschaft (am 5. April) bekanntgegeben und auch den Vertretern der Gewerkschaft Verdi bestätigt.

„Wir halten Lohnerhöhungen für notwendig und richtig“, so der kaufmännische Leiter Michael Dettmann. „Dies haben wir auch in den vergangenen Jahren durch freiwillige Einmalzahlungen sowie durch eine freiwillige, monatliche Zulage zum Gehalt ab Januar 2011 dokumentiert. Allerdings muss für das Unternehmen, wenn auf lange Sicht keine Arbeitsplätze verlorengehen sollen, auch die Wettbewerbssituation zum Logistikbereich Berücksichtigung finden.“ Hier sei Verdi gefragt – letztlich lasse die Gewerkschaft "für diesen Bereich geringere Lohnabschlüsse" zu.

Wie berichtet, wird bei Libri seit 2008 über eine neue Lohnstruktur verhandelt, bislang ohne Ergebnis. Die nächste Gelegenheit dazu gibt es am 5. Mai. Worum es dabei geht: Ob das Arbeiten im Libri-Logistikzentrum weiterhin nach den Tarifen des Groß- und Außenhandels zu entlohnen ist – oder nach dem Tarifvertrag der Logistikbranche. Variante eins favorisiert Verdi, Libri will Variante zwei (siehe Archiv).