„Branchenaustausch Digitalisierung“ war die Veranstaltung überschrieben und sollte, statt einmal mehr Theorien und Prognosen zu wälzen, möglichst praxisnah zeigen, wie man es anfängt: digitale Inhalte zu entwickeln und zu vermarkten.
In Stuttgart wurden Verlagen noch einmal die Basics vermittelt (über Formate, Vertriebskanäle, Lesegeräte). Hinzu kamen Details zur Konvertierung von Inhalten, zur Herstellung- und zur Gestaltung der verlagsinternen Abläufe. Was viele der Teilnehmer augenscheinlich besonders interessierte: der Erfahrungsbericht von Aufbau, vorgestellt von Verkaufsleiter Online- und Versandhandel Marcus Thie.
Fragen über Fragen: Das Beispiel Aufbau
Unter der Maßgabe, „die etablierten Arbeitsprozesse so wenig wie möglich zu verändern“, haben die Berliner Ende 2009 damit begonnen, ein erstes Konzept zu erarbeiten. Welche Titel bieten sich an? Wie sieht die Rechtelage aus? Was sollten E-Books kosten, wo vertreiben wir sie und wer hilft uns dabei?
Es türmten sich Fragen über Fragen, bis Aufbau im Herbst vergangenen Jahres schließlich mit 20 Titeln an den Start gehen konnte (Partner für Konvertierung und Auslieferung: KN Digital). Zwei Grundregeln, die er seinen Kollegen mit den Weg gab: Erstens sei es wichtig, alle Abteilungen einzubinden - und das digitale Geschäft nicht, wie es einige Verlage bis heute tun, zu separieren. Und zweitens komme es darauf an, künftig mehr Aufmerksamkeit auf E-Books zu lenken. Thie: „Wenn wir damit Umsätze machen wollen, müssen wir das Thema mehr in die Öffentlichkeit tragen.“ Dazu gebe es keine Alternative, so unklar vieles auch sei.
Miteinander reden
Mit dem „Branchenaustausch Digitalisierung“ will KN Digital ein neues Format schaffen – eines, dass man gern auch weiterentwickeln würde, wie Geschäftsführer Frank Thurmann gleich zu Beginn sagte. Zwar komme keiner drum herum, die Fragen der Zeit für sich selbst zu beantworten. Doch brauche es dafür offene Diskussionen, Austausch, Impulse. Nach dem Motto: Je unsicherer die Lage, umso wichtiger der Dialog. „Auch wir wissen nicht, welche Dienstleistungen wir ihnen in zwei bis drei Jahren anbieten werden“, bekannte Thurmann. Dafür sei viel zu viel in Bewegung.