Auktionen

Kafka bei Stargardt

24. Januar 2011
Redaktion Börsenblatt
Das Auktionshaus J. A. Stargardt, Berlin, versteigert im April Briefe & Karten Kafkas an seine Schwester Ottilie. Wohin gehören diese Autographen, fragt sich Hubert Spiegel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Die 111 Briefe und Karten Franz Kafkas an seine Schwester Ottilie (genannt "Ottla") aus den Jahren 1909 bis 1924 sollen, so Wolfgang Mecklenburg (Stargardt), innerhalb der Autographenauktion am 19. und 20. April nur komplett abgegeben werden (Schätzpreis: 500.000 Euro). Ein Sonderkatalog erscheint anlässlich der Stuttgarter Antiquariatsmesse und kann ab 31. Januar beim Berliner Auktionshaus (gegen Schutzgebühr) bestellt werden (auf der Firmenwebsite eine Leseprobe aus dem Kafka-Katalog als PDF).

Die Briefe wurden von Ottlas Töchtern in Prag aufbewahrt, bis sie 1970 auf Vermittlung des Kafka-Forschers Sir Malcolm Pasley nach Oxford kamen. Dort lagen Sie bis November 2010 als Leihgabe in der Bodleian Library.

In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung schreibt Hubert Spiegel in seinem Beitrag "Die Frau, bei der Kafka ein anderer war" über die Bedeutung der Offerte ("Von dieser Sensation wussten bislang nur Eingeweihte") und spekuliert über mögliche Käufer, darunter etwa das Deutsche Literaturarchiv Marbach: "Aber Marbach hat kein Geld für Kafka. Wenn am 19. April das Konvolut beim renommierten Berliner Auktionshaus Stargardt zur Versteigerung kommt, (…), wird das Deutsche Literaturarchiv aller Voraussicht nach nicht zu den Bietern zählen."

Zum vollständigen Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung:

http://tinyurl.com/4kpv9g7