Das Deutsche Literaturarchiv in Marbach am Neckar hat kürzlich den Nachlass des Schriftstellers Peter Gan (1894–1974), der auch als Übersetzer bekannt wurde, erworben. Der "lyrische Humorist", der von sich sagte, er "hasse unversöhnt / den, der Dunkles tönt", schrieb leichte und dennoch hintergründige Gebrauchsgedichte. Der gebürtige Hamburger, der mit wirklichem Namen Richard Moering hieß, studierte nach seiner juristischen Promotion Literatur und Philosophie in Oxford. Er arbeitete als Korrespondent der "Frankfurter Zeitung" und war Mitarbeiter des Atlantis-Verlags, bevor er 1938 nach Paris und 1942 nach Spanien fliehen musste. Nach einem längeren Aufenthalt in Paris kehrte er 1958 nach Hamburg zurück.
Der nur lückenhaft überlieferte Nachlass enthält neben Gedichtmanuskripten und seiner Dankrede zum Alexander-Zinn-Preis (1967) auch Notizen, unter anderem zur Philosophie und zur Theorie des Humors, autobiografische Aufzeichnungen, Fotos und Briefe von Hans Bender, Ernst Bertram, Ernst Robert Curtius, Bruno Breitbach, Walter Helmut Fritz, Hermann Glockner, Henry Goverts, Rudolf Hagelstange, Annette Kolb, Karl Krolow, Erika Mann, Friedrich Podszus, Sigismund von Radecki, Max Rychner, Manès Sperber sowie Siegfried Unseld.