Zwischenbuchhandel

»Uns interessieren die Wachstumsperspektiven«

19. Dezember 2008
Redaktion Börsenblatt
KNV kauft sich neue Chancen. Wie geht es nach der Übernahme für die LKG weiter? Und was verändert sich am Standort Stuttgart? boersenblatt.net hat bei KNV-Chef Oliver Voerster nachgefragt.
Welches Ziel verfolgen Sie mit der Übernahme der LKG? Voerster: Uns interessieren vor allem die Wachstumsperspektiven, die die LKG und der Standort bieten. War KNV so etwas wie ein Helfer in der Not? Musste die LKG verkaufen? Voerster: Absolut nicht. Die LKG ist ein gut geführtes Unternehmen. Nur kann es sich im Verbund mit uns vielbesser positionieren. Aus Verkäufersicht ging es sicher in erster Linie darum, die Unternehmensnachfolge zu sichern – und damit die Zukunft des Standorts Espenhain. In welche Richtung wollen Sie die LKG entwickeln? Gibt es bereits Pläne? Voerster: Nein, nur soviel: Die LKG bleibt eine eigenständige Verlagsauslieferung mit einem eigenen Profil. Wir wollen sie weiterführen, ihre Stärken ausbauen. Potenzial sehen wir vor allem bei den Logistikdienstleistungen, unter anderem für E-Commerce-Anbieter. Mit unserem Logistikzentrum in Metzingen verfolgen wir diese Strategie ja schon länger. Espenhain liegt geographisch sehr günstig. Bevor wir aber konkret werden, wollen wir zunächst sehr genau prüfen, wo sich Synergiepotenziale und Wachstumsperspektiven ergeben. Das braucht Zeit. Rechnen Sie damit, dass einzelne Verlage, die von der LKG ausliefern lassen, abspringen könnten? Voerster: Nein. Das Feedback, dass wir bekommen haben, ist durchweg positiv. Ohnehin arbeiten die LKG-Kunden längst mit unserer IT-Lösung. Für sie ändert sich nichts, auch alle Konditionen und Leistungen der LKG bleiben erhalten. Zum Standort Stuttgart: Ist es denkbar, dass einzelne Verlage nach Leipzig wechseln? Wird sich in Stuttgart etwas verändern? Voerster: Denkbar wäre das, etwa in der Hinsicht, dass wir bestimmte Warengruppen an einem Standort bündeln. Aber auch da ist noch nichts spruchreif. Interview: Tamara Weise