Der in Hattersheim bei Frankfurt am Main wohnende 61jährige Sammler vermisst seit vorgestern das Struwwelpeter-Skizzenbuch von Heinrich Hoffmann, das sich jahrelang in Privatbesitz befand. Er hatte das wertvolle Stück am vergangenen Mittwoch in seiner Wohnung einem 73 Jahre alten Frankfurter Struwwelpeter-Freund gezeigt. Nach der Verabschiedung des Besuchers konnte der Sammler das Büchlein trotz stundenlanger Suche nicht mehr finden. Schließlich alarmierte er die Polizei. Als die Beamten am Donnerstag vor der Wohnung des Tatverdächtigen anrückten, staunten sie nicht schlecht: Verstärkung war nötig! »Der Frankfurter hatte in den letzten Jahrzehnten seine Sammelleidenschaft derart extensiv betrieben, dass die Wohnungsdurchsuchung über sieben Stunden dauerte«, wird Polizeisprecherin Carina Lerch von HR online zitiert. Auch die Wühlarbeit von 25 Polizisten förderte das verlorene Skizzenbuch nicht zu Tage.
Der Struwwelpeter-Block war lange verschollen und tauchte erst 1989 in Offenbach wieder auf, um kurz darauf in eine Privatsammlung zu gehen. Experten schätzten den Wert des Skizzenbuchs, dessen Echtheit durch ein graphologisches Gutachten bestätigt worden war, damals auf umgerechnet mehrere zehntausend Euro. Die Leiterin des Frankfurter Heinrich-Hoffmann-Museums, Beate Zekorn-von Bebenburg, wusste bislang nichts von dessen Existenz. Bleibt zu hoffen, dass das verschwundene Objekt bald wieder auftaucht.