12.000 Euro Preisgeld

Übersetzerpreis für Miriam Mandelkow

6. Mai 2020
Redaktion Börsenblatt
Die Hamburger Übersetzerin Miriam Mandelkow wird für ihre Übertragung von James Baldwins Roman "Von dieser Welt" mit dem Helmut-M.-Braem-Übersetzerpreis 2020 ausgezeichnet. Der Preis würdigt zugleich ihre weiteren herausragenden Neu-Übertragungen der Werke Baldwins.

Laut Jury gelinge es Miriam Mandelkow auf beeindruckende Weise, die Sprachmelodien zum Klingen zu bringen, die James Baldwins Debütroman tragen. "Von dieser Welt" erzähle die Familiengeschichte eines schwarzen Jungen im Harlem der Nachkriegszeit: "John sucht seinen Platz in einer Welt, deren Grenzen ihm einerseits die Rassentrennung, andererseits die Gottesfurcht seines tyrannischen Vaters setzen. Baldwins einzigartigen Sound zwischen Bibel und Slang hat die Übersetzerin mit sicherem rhythmischem und stilistischem Gespür in unsere Gegenwart transportiert, ohne den Text unangemessen zu aktualisieren", so die Jury. Mandelkow setze "mit ihrer kraftvollen und klugen Neuübertragung die Wiederentdeckung des amerikanischen Klassikers Baldwin fort, die wir in entscheidendem Maß ihr verdanken". Die Baldwin-Neuübersetzungen erscheinen bei dtv.

Der Jury gehören die Übersetzer*innen Christel Hildebrandt, Olga Radetzkaja und Nikolaus Stingl sowie der Romanist Albrecht Buschmann und der Literaturkritiker Tobias Rüther an.

Der mit 12.000 Euro dotierte Preis wird alle zwei Jahre vom Freundeskreis zur Förderung literarischer und wissenschaftlicher Übersetzungen e.V. für eine herausragende Prosa-Übersetzung ausgeschrieben. "Die Verleihung, die, wenn alles wäre wie sonst, am 20. Juni im Rahmen des Wolfenbütteler Gesprächs gefeiert würde, wird in diesem Jahr zwar auch am 20. Juni, aber in kleinstem Kreis stattfinden", so die Presseinformation des Übersetzerverbands VdÜ.