"Es war eine spontane Geschichte: Ich habe sie angesprochen, alles durchgerechnet und mit dem Vermieter verhandelt", berichtet Berschin. Die Diplom-Dokumentarin hat sich damit eine neue berufliche Perspektive geschaffen, nachdem in den vergangenen Jahren die Familie mit drei Kindern im Vordergrund gestanden hatte.
Das Bücherglück - Untertitel: Petras BahnstadtBuchhandlung - kombiniert ebenso wie sein Vorgänger Buch und Café, allerdings in umgekehrter Schwerpunktsetzung. "Wir sind in erster Linie Buchhandlung", betont Berschin. Auf rund 30 Quadratmeter Verkaufsfläche plus Kaffeetheke finden sich Bestseller und Belletristik, Krimis, Kochen und Kreatives, Biografien und Zeitgeschehen sowie Kinder- und Jugendbuch. Darüber hinaus Gesellschaftsspiele und eine kleine Non-Book-Auswahl wie Geschenkpapiere, Grußkarten und Stempel. "Ich bin eine totale Papierliebhaberin und werde mich auf der Paperworld nach weiteren kleineren Anbietern umsehen", so Berschin. Ihr Motto lautet: "Buch, Sprache und Schreiben ergeben zusammen ein Bild."
Neuer Stadtteil entsteht - mit Potenzial
Integriert in die Fläche sind vielfältige Sitzgelegenheiten: Barhocker an der Kaffeetheke, ein Sofa, eine Bank und drei Tischchen mit jeweils zwei Stühlen am Schaufenster sowie im Außenbereich weitere Sitzgelegenheiten. "Das macht eine schöne Atmosphäre", sagt Berschin, die sich mit Kaffee aus einer lokalen Rösterei, Bio-Tees sowie Tartes und Macarons aus einer Mannheimer Confisérie von den drei Bäckereien im Viertel abhebt.
Die Heidelberger Bahnstadt ist ein neu entstehender Stadtteil auf einem ehemaligen Bahngelände. Insgesamt 9.000 Menschen sollen hier zukünftig leben, ebenso viele sollen hier arbeiten. Petra Berschin ist Bewohnerin der ersten Stunde, 2012 ist sie mit ihrer Familie hergezogen. Sie ist im Vorstand des Stadtteilvereins aktiv gewesen, auch dank ihrer Kinder im Quartier gut vernetzt und kennt sich dementsprechend aus. "Das Viertel bietet Potenzial, die Klientel für eine Buchhandlung ist definitiv vorhanden: kinderreich, bildungsnah, viele Doppelverdiener, an einer wichtigen Fahrradachse und der Straßenbahn gelegen, die beiden angrenzenden Viertel sind ohne Buchhandlung", beschreibt sie ein Umfeld, dass sie dazu ermutigt hat, sich selbstständig zu machen.
Nur wenige Wochen Vorbereitungszeit
Ein "Sprung ins kalte Wasse" sei es in der Kürze der Zeit trotzdem gewesen. Da sie die Gründung aus privaten Mitteln bestreiten konnte, war Mitte Oktober nach nur wenigen Wochen Vorbereitungszeit alles in trockenen Tüchern. Unterstützung erhält sie neben der Familie von einer erfahrenen Mitarbeiterin sowie vom Barsortiment: "In Umbreit habe ich einen Partner gefunden, der mir unter die Arme greift", stellt sie fest.
Wichtig war ihr auch, den Bahnstädtern Kontinuität zu signalisieren: "Wir machen sofort wieder auf. Es braucht keiner abzuwandern." Am "Lebendigen Adventskalende"“, organisiert vom Stadtteilverein, nimmt Petra Berschin gleich Anfang Dezember teil. Mit der Lesung einer Heidelberger Autorin und Bratäpfelchen zeigt das Bücherglück dann im Weihnachtsgeschäft Präsenz.
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Bücherglück
Petras BahnstadtBuchhandlung
Pfaffengrunder Terrasse 6
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