Pavel Kohout eröffnet biographische Ausstellung

Tschechischer Zeitzeuge

20. März 2019
Redaktion Börsenblatt
„Ahoj Tschechien!“, das Gastlandprogramm der Leipziger Buchmesse, startete mit einem der international bekanntesten Schriftsteller in Tschechien, Pavel Kohout, in die Buchmessewoche.

Der Autor und Bürgerrechtler eröffnete eine Ausstellung im Haus des Buches: Briefe, Fotografien, Zeitungen dokumentieren, wie die Politik das persönliche Schicksal Kohouts bestimmte: seine Wandlung vom überzeugten Kommunisten zum freiheitsliebenden Demokraten. Als einer der Hauptunterzeichner der Charta 77 wurde der Prager Frühling für Kohout zum Wendepunkt: Der meistgespielte Stückeschreiber der ČSSR und treues KP-Mitglied wurde zum Dissidenten, der Partei und des Landes verwiesen, seine Stücke verboten. Erst während der Samtenen Revolution 1989 kehrte er nach Prag zurück. Kohouts Leben ist nachzulesen in seinem Werk „Aus den Tagebüchern eines Europäers“ (Osburg Verlag).

Tomáš Kubíček, Projektleiter des Tschechischen Gastlandauftritts auf der Leipziger Buchmesse und Direktor der Mährischen Landesbibliothek, führte in die Ausstellung ein, anschließend sprachen Pavel Kohout und seine Tochter Tereza Boučková (sie ist Roman- und Drehbuchautorin, Dramatikerin und Kolumnistin) mit Moderator Marko Martin über Literatur und Politik.

Mehr als 130 Veranstaltungen auf dem Messegelände und in der Leipziger Innenstadt präsentieren tschechische Literatur, auf dem Messegelände insbesondere am tschechischen Nationalstand in Halle 4, D 401. Das vollständige Programm unter: www.ahojleipzig2019.de und leipzig-liest.de