"Die Gründe dafür liegen einerseits im allgemeinen Leseverhalten, dem Absatzrückgang bei Büchern generell und den damit verbundenen branchenbedingten Problemen, andererseits in der letztlich 'ungesunden' (Verlags-)Kundenstruktur bei Dr. Franz Hain und der Abhängigkeit von drei Großkunden", so der Wiener Zwischenbuchhändler in einer Mitteilung an die Medien. Durch nicht erwartete Umsatzrückgänge − bei gleichem Portfolio – von rund 25 Prozent in den letzten Jahren sei das Unternehmen in eine leichte Schieflage geraten.
Umsatzeinbruch, Insolvenz, Auslieferungsstopp
Im vergangenen Jahr sind dann offenbar mehrere Kündigungen eingegangen, neben einigen Großkunden auch eine Reihe kleinerer Verlage. Für die Verlagsauslieferung ein Tiefschlag: Der innerhalb von sieben Monaten durch die Abgänge entstandene Umsatzverlust von über 75 Prozent "war trotz aller Bemühungen letztlich nicht mehr zu verkraften, zumal beim dringend notwendigen Personalabbau nicht alles reibungslos lief", heißt es. 2018 kamen weitere Umsatzrückgänge hinzu, zudem gab es hohe Altlasten – alles zusammen hätte das Erstellen einer Fortführungsprognose schließlich nicht mehr zugelassen und eine rasche Antragstellung unvermeidlich gemacht. Sämtliche Bemühungen, das Rad doch noch einmal zu drehen, blieben laut Unternehmen ohne Erfolg. Auf Anraten des Insolvenzanwaltes werde die Auslieferungstätigkeit bis zur Entscheidung durch den Masseverwalter vorläufig eingestellt.
Zu den Kunden der Dr. Franz Hain Verlagsauslieferungen gehören auch zahlreiche deutsche Verlage, etwa Knesebeck, Matthes & Seitz Berlin, der Peter Hammer Verlag und Scorpio.