Der Bundespräsident verleiht der Direktorin der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Gabriele Beger das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse "für ihre richtungsweisende Arbeit für das gesamte deutsche Bibliothekssystem und ihr Engagement als ehrenamtliche Verfechterin umsetzbarer Regelungen im Urheberrecht." Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank überreicht die höchste Auszeichnung der Bundesrepublik Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl heute im Hamburger Rathaus. Darüber informiert die die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky (SUB).
Gabriele Beger ist seit 2005 Direktorin der SUB Hamburg, zuvor war sie seit 1991 Bibliotheksdirektorin in Berlin. Sie habe sich über einen langen Zeitraum hinweg größte Verdienste für das Bibliothekswesen durch unermüdliche ehrenamtliche Gremientätigkeit erworben, vor allem auf dem Gebiet des Urheberrechts, sowohl national als auch auf europäischer Ebene, so die Staats- und Universitätsbibliothek in einer Mitteilung an die Presse. Beger übe „sehr erfolgreich und allgemein anerkannt und hoch geschätzt eine Vermittlungsfunktion zwischen Bibliotheken, Autoren und Verlagen aus.“ 2008 wurde sie für ihr Engagement in zahlreichen Verbänden als erste Deutsche mit dem John-Jacob-Astor-Award der Checkpoint-Charlie-Stiftung ausgezeichnet.
Ihr Engagement für das gesamte Bibliothekswesen habe im Rahmen ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit als Vorsitzende der Rechtskommission des Deutschen Bibliotheksinstituts Mitte der 1990er Jahre als Sachverständige für Urheberrechtsfragen bei Anhörungen des Deutschen Bundestags begonnen. Im Zeitraum ihres Vorsitzes des Fachausschuss Urheberrecht im Deutschen Kulturrat erschienen verschiedene grundlegende Stellungnahmen, die geprägt seien von ihrem Bestreben, unterschiedliche Interessen zu vereinen. Als Vertreterin der Bibliotheken in der Kommission Bibliothekstantieme der KMK habe sie „sehr engagiert und kompetent die Sache der Bibliotheken und Hochschulen“ vertreten.
Unter der Leitung Begers habe die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg die Öffnung der Bibliothek an sieben Tagen in der Woche bis Mitternacht eingeführt, umfassend das Angebot an elektronischen Medien und digitalen Diensten erweitert, das Programm der FHH zur Bestandserhaltung des kulturellen schriftlichen Erbes initiiert und den Preis des Bundesministeriums für Bildung und Forschung für richtungweisende Bibliotheks-IT erhalten.