Siegel erhält den Preis zur Förderung herausragender geistes- und sozialwissenschaftlicher Forschung. Die Begründung der Jury: "Das Werk vereint zwei Tugenden des geisteswissenschaftlichen Arbeitens und Forschens: Der Autor verbindet die originelle Recherche mit einer ebenso klugen wie überraschenden Analyse und wirft damit neues Licht auf die Geschichte der Fotografie."
Insgesamt 21 geisteswissenschaftliche Werke profitieren in diesem Frühjahr von einer Übersetzungsförderung durch das Programm "Geisteswissenschaften International", teilt der Börsenverein weiter mit. Der Börsenverein, die Fritz Thyssen Stiftung, die VG Wort und das Auswärtige Amt zeichnen zweimal im Jahr herausragender geistes- und sozialwissenschaftliche Werke aus und finanzieren deren Übersetzung ins Englische.
Für die Übersetzung der ausgezeichneten Werke ins Englische stellt das Programm 275.000 Euro zur Verfügung. Ziel der Auszeichnung ist es, deutsche Forschungsergebnisse in den Sozial- und Geisteswissenschaften international stärker zu verbreiten und die globale Vernetzung deutscher Wissenschaft voranzutreiben. Die Zahl der in den englischen Sprachraum vergebenen Lizenzen soll so dauerhaft erhöht werden.
Neben Steffen Siegel werden im Frühjahr 2017 ausgezeichnet:
- David Kuchenbuch: "Das Peckham-Experiment. Eine Mikro- und Wissensgeschichte des Londoner 'Pioneer Health Centre' im 20. Jahrhundert" (Böhlau)
- Susanne Rau: "Räume. Konzepte, Wahrnehmungen, Nutzungen" (Campus)
- Anne Mariss: "'A world of new things'. Praktiken der Naturgeschichte bei Johann Reinhold Forster" (Campus)
- Jonas Kreienbaum: "'Ein trauriges Fiasko‘. Koloniale Konzentrationslager im südlichen Afrika 1900–1908" (Hamburger Edition, HIS)
- Manfred Zeller: "Das sowjetische Fieber" (ibidem)
- Romedio Schmitz-Esser: "Der Leichnam im Mittelalter. Einbalsamierung, Verbrennung und die kulturelle Konstruktion des toten Körpers" (Jan Thorbecke)
- Jon Mathieu: "Die Alpen. Raum – Kultur – Geschichte" (Philipp Reclam jun.)
- Oliver Nachtwey: "Die Abstiegsgesellschaft. Über das Aufbegehren in der regressiven Moderne" (Suhrkamp)
- Dieter Thomä: "Puer Robustus. Eine Philosophie des Störenfrieds" (Suhrkamp)
- Theodor W. Adorno: "Ontologie und Dialektik" (Suhrkamp)
- Michael Rauhut: "Ein Klang, zwei Welten. Blues im geteilten Deutschland, 1945 bis 1990" (transcript)
- Karl Heinrich Pohl: "Gustav Stresemann. Biografie eines Grenzgängers" (Vandenhoeck & Ruprecht)
- Karin Leonhard: "Bildfelder. Stilleben und Naturstücke des 17. Jahrhunderts" (Walter de Gruyter)
- Peter Trawny: "Martin Heidegger. Eine kritische Einführung" (Vittorio Klostermann)
- Annette Leo / Franka Maubach: "Den Unterdrückten eine Stimme geben? Die International Oral History Association zwischen politischer Bewegung und wissenschaftlichem Netzwerk" (Wallstein)
- Wolf Gruner: "Die Judenverfolgung im Protektorat Böhmen und Mähren. Lokale Initiativen, zentrale Entscheidungen, jüdische Antworten 1939−1945" (Wallstein)
- Annette Weinke: "Gewalt, Geschichte, Gerechtigkeit. Transnationale Debatten über deutsche Staatsverbrechen im 20. Jahrhundert" (Wallstein)
- Ulrich Ammon: "Die Stellung der deutschen Sprache in der Welt" (Walter de Gruyter)
- Daniel Weidner: "Gershom Scholem. Politisches, esoterisches und historiographisches Schreiben" (Wilhelm Fink)
- Gerhard Sälter: "Phantome des Kalten Krieges" (Ch. Links)
Der Jury gehören an: Prof. Dr. Luca Giuliani (Wissenschaftskolleg zu Berlin, Juryvorsitzender), Prof. Dr. Tilman Allert (Universität Frankfurt, emeritiert), Alexander Cammann (Die ZEIT), Prof. Dr. Philipp Gassert (Universität Mannheim), Prof. Dr. Doris Kaufmann (Universität Bremen), Prof. Dr. Martin von Koppenfels (Universität München), Dr. Martina Kayser (Reclam Verlag), Prof. Dr. Christoph Menke (Universität Frankfurt), Prof. Dr. Claus Pias (Universität Lüneburg), Dr. Alexander Roesler (S. Fischer Verlag), Dr. Julia Voss (Frankfurter Allgemeine Zeitung).
Die nächste Ausschreibung läuft vom 1. Juni bis zum 31. Juli 2017.
Weiterführende Informationen gibt es unter: