Das hat die Gesellschaft für deutsche Sprache heute bekannt gegeben. Das Kunstwort postfaktisch ist eine eine Lehnübertragung des amerikanisch-englischen "post truth" und verweise darauf, dass es in politischen und gesellschaftlichen Diskussionen heute zunehmend um Emotionen anstelle von Fakten geht. Immer größere Bevölkerungsschichten seien in ihrem Widerwillen gegen "die da oben" bereit, Tatsachen zu ignorieren und sogar offensichtliche Lügen bereitwillig zu akzeptieren. "Nicht der Anspruch auf Wahrheit, sondern das Aussprechen der 'gefühlten Wahrheit' führt im 'postfaktischen Zeitalter' zum Erfolg", so die GfdS-Mitteilung.
Auf die folgenden Plätze wählte die Jury Brexit, Silvesternacht, Schmähkritik, Trump-Effekt, Social Bots, schlechtes Blut, Gruselclown, Burkiniverbot und "Oh, wie schön ist Panama".
Die Jury setzt sich aus dem Hauptvorstand der Gesellschaft sowie den wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusammen. Ausgewählt wurden diesmal aus rund 2.000 Belegen jene zehn Wörter und Wendungen, die den öffentlichen Diskurs des Jahres wesentlich geprägt und das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben sprachlich in besonderer Weise begleitet haben.