Das "Wall Street Journal" bezieht sich auf eine Telefonkonferenz zur Bilanz des Mall-Betreibers General Growth Properties, bei der Sandeep Mathrani (CEO bei der GGP-Tochter Brookfield Property Group) sagte, er gehe ("as I understand") davon aus, dass Amazon zwischen 300 und 400 stationäre Buchhandlungen in den USA eröffnen wolle. Damit hätte der Online-Händler am Ende nach Barnes & Noble (Stand 1. Januar 2016: 640 Läden) die zweitgrößte Buchhandelskette in den USA, läge noch vor Books-A-Million (255 Läden). Woher Mathrani seine Informationen bezogen habe, sei jedoch nicht klar, so das "Wall Street Journal". Die Zeitung vermutet Immobilien-Manager von Amazon als seine Quelle. Amazon und GGP gaben keinen Kommentar gegenüber "WSJ" ab.
Falls die Pläne zutreffen sollten, dann würde es laut "Wall Street Journal" möglicherweise Jahre dauern, bis geeignete Standorte gefunden seien.
Anfang November 2015 hatte Amazon in Seattle seinen ersten Buchladen ("Amazon Books") eröffnet. Damals sagte Amazon Books-Chefin Jennifer Cast gegenüber der "Seattle Times": "Wir hoffen, dass er nicht der einzige (Laden) bleibt − aber das muss man abwarten." Auch für Deutschland denkt Amazon offenbar über die Eröffnung einer stationären Buchhandlung nach. Im Dezember 2015 bestätigte dies Amazon-Deutschland-Chef Ralf Kleber im Interview mit dem "Tagesspiegel": "Läden einzurichten war immer eine Option", so Kleber. Aus seiner Sicht wäre Berlin am geeignesten. In der Hauptstadt hatte Amazon im Juni 2015 auch ein Development Center eingerichtet.