Wechsel der GVU-Geschäftsführer

Matthias Leonardy übergibt an Jan Scharringhausen

1. Dezember 2015
von Börsenblatt
Geschäftsführer Matthias Leonardy hat auf der Mitgliederversammlung der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen GVU bekannt gegeben, dass er sein Amt zum Jahresende niederlegt. Er übergibt zum 1. Januar an Jan Scharringhausen, bisher Leiter Recht bei der GVU.

Im Einvernehmen mit dem auf der Mitgliederversammlung am 26. November in Berlin wiedergewählten Vorstand hat Matthias Leonardy sein Amt zum Jahresende niedergelegt, teilt die GVU mit. Der Vorstand habe Leonardy für seine erfolgreiche Arbeit gedankt. Leonardy übergibt die Geschäftsführung ab 1. Januar 2016 an Jan Scharringhausen, Leiter Recht und seit Beginn der GVU 1985 mit dabei. Birger Witt, seit 2009 bei der GVU als Operational Controler tätig und Leiter des GVU-Ermittlungsdienstes, wird der stellvertretende Geschäftsführer.

Rückblickend auf seine siebenjährige Führung der GVU-Geschäfte hob Leonardy in seinem Tätigkeitsbericht als wichtigen Fortschritt im Urheberrechtsschutz die Verbreiterung der Mitgliederbasis seiner Organisation hervor: Mit der Aufnahme von neuen Mitgliedern wie den Buchverlagen und der Deutschen Fußball Liga habe eine wichtige Erweiterung des Wirkungskreises der GVU stattgefunden.

Im Fokus der GVU-Arbeit stehe nach wie vor das strafrechtliche Vorgehen gegen die Macher anonym betriebener illegaler Portalseiten für raubkopierte "Warez". Solche Websites sind als systematisch aufbereitete "Nutzeroberflächen" der primäre Zugangsweg zu illegalen Medienangeboten, so Leonardy. Aktuell ermittle die GVU gegen insgesamt 257 aktive Portale. 226 davon sind auf den deutschen Markt ausgerichtet. 322 weitere befinden sich derzeit im Offline-Modus, bleiben aber auf dem Überwachungsradar der GVU, da sie jederzeit wieder aktiviert werden können. 2015 habe die GVU ihre operative Tätigkeit auf den Schutz von Online-Games (MMO-Games) gegen sogenannte "private server" erweitert. Ermittlungen gegen Betreiber illegaler Live-Streaming-Dienste für Bundesligaspiele seien gestartet worden.