Die Partner der Tolino-Allianz haben in den vergangenen Monaten einen Erfolg nach dem anderen eingefahren – doch längst nicht alle Buchhändler wollen oder können sich dem System, das im unabhängigen Buchhandel von Libri vertreten wird, anschließen: Buchmedia, KNV und Umbreit wagen deshalb jetzt den Schulterschuss auf anderer Linie, trommeln in einer gemeinsamen Pressemitteilung für die aus ihrer Sicht bessere Alternative zum Ökosystem von Amazon: die Lösung von PocketBook.
Kurz vor der Frankfurter Buchmesse hatte das Unternehmen, wie berichtet, seine eigene Cloud-Lösung vorgestellt, die die Kunden der beiden Barsortimente während der Messe jetzt in Aktion erleben konnten. "Das Feedback war überwältigend", bilanziert KNV-Geschäftsführer Frank Thurmann. Besonders "die Einfachheit des Systems und die perfekte Einbindung in unsere Shoplösungen" habe die Kunden beeindruckt. Viele, so Thurmann, schienen nur auf diese wirtschaftlich interessante Alternative gewartet zu haben.
Clemens Birk (Umbreit): "Das einzige offene und wirklich partnerschaftliche Modell für den deutschsprachigen Buchhandel"
Warum KNV, Umbreit und auch Buchmedia zu PocketBook halten und die E-Reading-Lösung des Unternehmens aus Radebeul unterm Strich auch für wirtschaftlicher halten? Umbreit-Geschäftsführer Clemens Birk erklärt das mit dem Hinweis auf attraktive Margen ("auf Geräte, Zubehör und Content"); es gebe zudem keinerlei Eintrittsrestriktionen, Mindestbestellmengen oder sonstige Vorgaben. Für die Tolino-Allianz muss es wie eine Ohrfeige klingen: Die E-Reading-Plattform von PocketBook sei "das einzige offene und wirklich partnerschaftliche Modell für den deutschsprachigen Buchhandel" – da sind sich Buchmedia, KNV und Umbreit einig.
Auch Kunden kommen in der Pressemitteilung dazu zu Wort. Etwa Michael Riethmüller, der sich die Lösung von Pocketbook auf der Buchmesse angesehen hat und nun über ihren Einsatz nachdenkt: "Die Cloud-Lösung von PocketBook mit den dazugehörigen Leseapplikationen steht nach unseren aktuellen Einschätzungen der von Tolino in nichts nach und stellt für unser Haus eventuell eine wirtschaftliche Alternative dar, da auch hier unser bestehendes Shopsystem vollumfänglich integriert werden könnte", lässt sich der Inhaber der Buchhandlung Ravensbuch aus Ravensburg zitieren. "Außerdem wären wir dadurch unabhängig von einem Contentaggregator und einer Kooperation mit log.os stünde prinzipiell auch nichts im Weg."