Laut "Bericht zur Lage der Bibliotheken 2019/2020" sind Bibliotheken 2018 über 220 Millionen Mal besucht worden. In Deutschland gibt es circa 9.400 Standorte von Öffentlichen und wissenschaftlichen Bibliotheken. Weitere Zahlen im Überblick:
- Öffentliche Bibliotheken haben 2018 rund 340 Millionen Bücher, Filme und Musiktitel verliehen.
- Öffentliche Bibliotheken haben jährlich über 29 Millionen E-Books oder andere elektronische Einzelmedien verliehen.
- Rund 81 Prozent der Öffentlichen Bibliotheken in Städten über 50.000 Einwohner haben 2018 WLAN angeboten.
- In wissenschaftlichen Bibliotheken haben Nutzerinnen und Nutzer gut 278 Millionen Mal auf E-Books und rund 78 Millionen Mal auf digitale Zeitschriftenartikel zugegriffen.
- Rund 58 Prozent der Ausgaben für die Erwerbung (329 Millionen Euro) von wissenschaftlichen Bibliotheken wurden 2018 für digitale Medien aufgewendet.
- Insgesamt standen 2018 240.608 Benutzerarbeitsplätze zur Verfügung, davon 105.461 in Öffentlichen Bibliotheken und 135.147 in wissenschaftlichen Bibliotheken.
- Öffentliche und wissenschaftliche Bibliotheken haben 2018 rund 425.000 Veranstaltungen realisiert − Lesungen, Ausstellungen, Angebote digitaler Leseförderung, Medienkompetenzvermittlung, Game Conventions, Makerspace-Aktionen, Programmierworkshops, Sprachkurse und Schulungen. Davon sind in Öffentlichen Bibliotheken allein 190.000 (44,8 Prozent) Veranstaltungen für Kinder.
Neben Zahlen und Fakten zur Entwicklungen und der Arbeit der Bibliotheken, formuliert der "Bericht zur Lage der Bibliotheken" auch bibliothekspolitische Forderungen, so die Presseinformation des dbv. Diesmal lege der Bericht seinen Schwerpunkt unter anderem auf den Ausbau der Netzinfrastruktur vor allem in ländlichen Gebieten, die verstärkte Finanzierung der Fort- und Weiterbildung von Bibliothekaren sowie auf die Ausweitung der Bibliothekstantieme auf E-Books. Ein weiterer Schwerpunkt liege etwa in der Umsetzung der europäischen Richtlinie für Urheberrecht und in der weiteren Umsetzung von Open Access. Das Projekt DEAL zur bundesweiten Lizenzierung von Zeitschriften-Angeboten großer Wissenschaftsverlage hätte 2019 beispielsweise mit dem Wiley-Vertrag einen wichtigen Beitrag zur Open-Access-Transformation leisten können.
Andreas Degkwitz, Bundesvorsitzender des Deutschen Bibliotheksverbandes, sagt: "Bibliotheken stehen für das im Grundgesetz verankerte Recht auf Informationsfreiheit ein und tragen zur politischen Willensbildung und zur gesellschaftlichen Teilhabe bei. In Zeiten von Falschinformationen und Populismus sind Bibliotheken als Orte freier Information und freier Meinungsäußerung wichtiger denn je. Mit Sorge sehen wir, dass immer häufiger versucht wird, politischen Einfluss auf Bibliotheken zu nehmen. Um diesen Entwicklungen spürbar entgegenzuwirken, tun wir gut daran, unsere Bibliotheken in ihrer Arbeit zu stärken."
"Bericht zur Lage der Bibliotheken 2019/2020" als pdf-Download