Literaturpreis der Europäischen Union

Das sind die Gewinner

23. Mai 2019
Redaktion Börsenblatt
Die 14 Gewinner des European Union Prize for Literature (EUPL) 2019 stehen fest. Bestimmt wurden sie von den nationalen Jurys der diesmal teilnehmenden Länder.

Am 22. Mai gaben Tibor Navracsics, EU-Kommissar für Bildung, Jugend, Sport und Kultur, und der rumänische Minister für Kultur und nationale Identität, Valer-Daniel Breaz, die Gewinner des Literaturpreise der Europäischen Union 2019 in der Ständigen Vertretung Rumäniens in Brüssel bekannt. 

Die Preisträger des EUPL 2019 sind: 

  • Laura Fredenthaler (Österreich)
  • Piia Leino (Finnland)
  • Sophie Daull (Frankreich)
  • Réka Mán-Várhegyi (Ungarn) 
  • Beqa Adamashvili (Georgien)
  • Nikos Chryssos (Griechenland) 
  • Jan Carson (Irland) 
  • Giovanni Dozzini (Italien) 
  • Daina Opolskaite (Litauen) 
  • Marta Dzido (Polen)
  • Tatiana Țîbuleac (Rumänien) 
  • Ivana Dobrakovová (Slovwakei) 
  • Halya Shyyan (Ukraine) 
  • Melissa Harrison (Großbritannien) 

Weitere Informationen zu den Preisträgern finden sich unter: www.euprizeliterature.eu/winning-authors

Die österreichische Preisträgerin

Laura Freudenthaler wird für ihrem Roman "Geistergeschichte" (Literaturverlag Droschl) ausgezeichnet. In der Jurybegründung heißt es: "Laura Freudenthalers Umgang mit Sprache und ihre ausgeklügelten Erzählverfahren fielen bereits 2014 in ihrem Debüt 'Der Schädel von Madeleine' auf. Drei Jahre später folgte mit 'Die Königin schweigt' der erste Roman. Mit ihrem jüngsten Roman 'Geistergeschichte' bringt sie ihre Erzählkunst zur Meisterschaft."

Freudenthaler führe darin auf ein ungesichertes Terrain: die Wahrnehmung. Sie schildert das Leben bzw. die Wahrnehmungen einer Pianistin im Sabbatical-Jahr. "Sie komponiert kunstvoll Erinnerungsstücke und erschüttert durch kaum merkliche Verrückungen nach und nach auch die Gewissheit der Leserinnen und Leser. Verschiebungen ergeben sich auch durch die Sprachwelten der Protagonistin, die ihre neue Sprache Deutsch hauptsächlich durch ihren Mann gelernt hat, wodurch sich seine individuelle Sprechweise unwiderruflich in ihrem Deutsch einschreibt und festsetzt", so die Jury. "Geistergeschichte" sei damit nicht nur ein Roman über Wahrnehmung und die Funktion der Erinnerungsarbeit, sondern auch über kulturelle Ent- und Verwurzelung. "Ein bis in Details österreichischer und zugleich europäischer Roman."

Die Verleihung des mit 5.000 Euro dotierten Preises findet im am 2. Oktober in Brüssel statt. 2019 werden insgesamt 14 Autoren aus den teilnehmenden Ländern ausgezeichnet.

Der EUPL wird von der European and International Booksellers Federation (EIBF), dem European Writers' Council (EWC) und der Federation of European Publishers (FEP) organisiert. Der EUPL wird vom Programm Creative Europe der Europäischen Kommission finanziert − und ist offen für 36 Länder. Jedes Jahr dürfen ein Drittel der Länder Kandidaten für den Preis nominieren.