Sprachreiseführer

Lieber Wortschatz statt Grammatik

18. April 2024
von Nicola Bardola

Spanisch ist am meisten gefragt, Koreanisch und Japanisch liegen im Trend, schnelle Erfolgserlebnisse mit Drei- oder Vierwortsätzen: Nikolas Hoenig, Head of Marketing bei PONS Langenscheidt, erzählt im Gespräch, was die Käufer:innen heute in Sprachreiseführern suchen.

Nikolas Hoenig

Was suchen die Leser:innen derzeit in den Sprachreiseführern?
Die Sprachführer-Landschaft wird heterogener, so wie die Zielgruppen auch. Zu den klassischen Reise-Sprachführern sind zahlreiche andere Konzepte hinzugekommen. Eines haben sie alle gemeinsam: Sie bieten den Nutzerinnen und Nutzern einen niedrigschwelligen Zugang zur Fremdsprache; eine Aussprachehilfe ist dabei sehr wichtig, denn es steht beim Thema Reise stets die mündliche Kommunikation im Vordergrund. Die Kompaktheit verliert an Bedeutung, d.h. die Nutzung ist weniger situativ, sondern deutet auf eine vorbereitende Nutzungssituation hin.

 

Wortschatz, Grammatik, "richtige" Sätze: Worauf kommt es den Käufer:innen an?
Die wichtigsten Situationen beim Reisen sind ein relevanter Einstieg in die Sprache des Urlaubslandes und werden es auch immer sein. Dabei geht es nicht um Perfektion, sondern immer um Verständigung. Der Fokus liegt somit auf dem Wortschatz und natürlich auch auf landeskundliche Informationen um sich im jeweiligen Sprachraum gut zurechtzufinden. Grammatik spielt im Urlaubskontext keine Rolle und findet sich somit in den Reise-Sprachführern auch nicht wieder. Der sprachliche Feinschliff erfolgt zu einem anderen Zeitpunkt.

 

Welche Sprachreiseführer sind derzeit besonders beliebt?
Vor allem Menschen mit geringen Fremdsprachen-Kenntnissen schätzen unsere ‚Im Handumdrehen‘- Reihe – auch im Reisekontext. Der hohe Bildanteil, der Bezug zum Land und die kleinen Sprachportionen führen bei den Nutzerinnen und Nutzern schnell zu einem Erfolgserlebnis. Im Vordergrund steht hier, sie dazu zu ermuntern erste Zwei-, Drei- oder Vierwortsätze in der Fremdsprache zu formulieren, also selbstständig einfache sprachliche Situationen zu meistern. Dieser einfache Sprachzugang zeichnet auch die PONS Reihe „0 auf 500“ aus: Hier baut der bzw. die Reisende ebenfalls mit nur fünf Wörtern am Tag einfach und kurzweilig eine verlässliche Grundlage für die Urlaubskommunikation.

 

Wie sieht es bei Fortgeschrittenen aus?
Erfolgreich und immer aktuell ist der klassische Sprachführer von Langenscheidt. Hier werden alle Situationen für die Reise abgedeckt – vom Einchecken im Hotel bis zum Arztbesuch oder der Suche nach einer Apotheke. Der Sicherheitsaspekt spielt hier eine zentrale Rolle – im Notfall mit den notwendigen sprachlichen Instrumenten – also Wörtern und Sätzen – gewappnet zu sein.

 

Haben auch blutige Anfänger Chancen?
Wer sich ohne großes Sprach-Training zurechtfinden mag, der sollte unsere Zeigewörterbücher ausprobieren. Die Symbole helfen in den wichtigsten Situationen und die Gesprächspartner können durch einfaches Zeigen auf die eigenen Bedürfnisse hingewiesen werden.

 

Welche Zielländer bzw. Sprachgruppen sind aktuell am meisten nachgefragt?
Es sind die vier Hauptsprachen, die auch als klassische Reise-Sprachen funktionieren: Spanisch steht aktuell auf Rang 1, gefolgt von Französisch, Englisch und Italienisch. Englisch punktet weiterhin durch die universellen Einsatzmöglichkeiten. Stark im Kommen: Die asiatischen Sprachen wie Japanisch und Koreanisch liegen voll im Trend!

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