Deutsch-Französischer Jugendliteraturpreis

Zwei Sachbücher ausgezeichnet

28. September 2020
Redaktion Börsenblatt

Bei den Siegertiteln des Deutsch-Französischen Jugendliteraturpreises stand diesmal das Klima im Fokus: Ausgezeichnet wurden die Sachbücher "Wie viel wärmer ist 1 Grad?" (Beltz & Gelberg) und "30 Tage in Grönland" (Actes Sud).

Zum achten Mal wurde der grenzübergreifende Preis für zeitgenössische Jugendliteratur in Deutschland und Frankreich vergeben, in diesem Jahr in der Kategorie Sachbuch. Bei den deutschsprachigen Titeln wurde "Wie viel wärmer ist ein Grad?"der Autorin Kristina Scharmacher-Schreiber und Illustratorin Stephanie Marian ausgezeichnet. Das Buch beweise, was Bilder alles leisten können, befand die Jury. "Zahlreiche Info-Grafiken erklären selbst komplexeste Sachverhalte wie Treibhausgase und Sonnenreflektion. Die Grafiken sind dabei keineswegs nüchtern, sondern atmosphärisch, es gibt unwahrscheinlich viel zu entdecken – aber nie zuviel. Der Leser/die Leserin nähert sich dem Klimawandel schrittweise, und nach und nach merkt man, wie sehr alles miteinander zusammenhängt."

Fleur Dugey und Stéphane Kiehl aus Frankreich wurden für "30 jours au Groenland" prämiert. "Es ist ein atypisches Sachbuch, eine Mischung aus Graphic Novel, Comic und Reisetagebuch, über das Leben der Inuit. Fleur Daugey erzählt die Geschichte ihres Aufenthalts in Begleitung anderer Künstler und Forscher in einer Künstlerresidenz auf einem alten, gefangen im Packeis liegenden Schleppschiff. Sie beschreibt den Alltag des kleinen Dorfes Akunnaaq zwischen Tradition und Moderne. Auffallend ist der persönliche und einfühlsame Charakter der Geschichte, den die Tusch- und Aquarellzeichnungen von Stéphane Kiehl unterstreichen. Das Buch liefert, ohne belehrend zu sein, anschauliche Informationen über die Geschichte der Inuit, ihre Bräuche und Legenden sowie über die Fauna und Flora dieser wenig bekannten Insel", urteilte die Jury.

Der Deutsch-Französische Jugendliteraturpreis wird von der Europäischen Kinder- und Jugendbuchmesse und der Stiftung für die deutsch-französische kulturelle Zusammenarbeit an ein herausragendes Werk der deutschen und französischen Kinder- und Jugendliteratur verliehen. Ziele des Preises sind die Vertiefung des literarischen Brückenbaus zwischen Deutschland und Frankreich und die Förderung von im jeweiligen Nachbarland bisher weniger bekannten zeitgenössischen Jugendbuchautoren- und illustratoren.

Die beiden Preisträger*innen (deutsch und französisch) erhalten je einen Preis in Höhe von 6.000 €. Da der Preis zugleich eine Unterstützung bei den Bemühungen um eine Übersetzung des Werkes in die jeweils andere Sprache leisten möchte, werden für die Übersetzung der beiden prämierten Werke ins Französische bzw. ins Deutsche je 2.000 € zur Verfügung gestellt.