Weihnachtsgeschäft 2016

Ein Umsatzplus von 1,4 Prozent

28. Dezember 2016
von Börsenblatt
Zum Endspurt hin hatte das Weihnachtsgeschäft 2016 noch einmal angezogen: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben die Buchhandlungen zwischen Flensburg und dem Allgäu im Durchschnitt ein Umsatzplus von 1,4 Prozent erzielt. Zwar kamen weniger Kunden als 2015 in die Läden, diese haben aber mehr gekauft.

Das geht aus aktuellen Marktdaten hervor, die das Börsenblatt in 50 Buchläden unterschiedlicher Umsatzklassen ermittelt hat. Die letzte Woche vor Heiligabend brachte teilweise ein Plus von bis zu 46 Prozent – allerdings hatte sie in diesem Jahr auch zwei Verkaufstage mehr als 2015. Heiligabend selbst war weniger stark frequentiert.

Insgesamt kamen weniger Kunden als 2015 in die Läden, diese haben aber mehr gekauft; auch hatten die Sortimente im Norden Deutschlands mehr um Kunden zu kämpfen als in den mittleren und südlichen Landesteilen. Wo hochpreisige Prachtbände in Szene gesetzt wurden, verkauften sich diese gut. Die persönlichen Empfehlungen der Sortimenter in mündlicher wie schriftlicher Form wurden ebenfalls gut angenommen: »Bestseller zu verkaufen ist keine Kunst«, bilanziert nicht nur Katrin Hetzer vom Bücherwurm im thüringischen Greiz, »Bestseller selber machen macht mehr Spaß!« Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist, dass viele der befragten Sortimenter spürbar weniger bestellen mussten: »Offenbar hatten wir eine gute Auswahl zusammengestellt«, konstatiert etwa Irene Nehen von Melchers in Bremen, "oder unsere Empfehlungen haben durchweg überzeugt."  Generell verzeichneten kleinere Sortimente gegenüber dem Vorjahr ein etwas besseres Umsatzergebnis als größere Läden.

Bestverkaufte Titel waren das Skript zum Theaterstück "Harry Potter und das verwunschene Kind" (Carlsen, bislang mehr als eine Million verkaufte Exemplare) und Jeff Kinneys elfter Band von "Gregs Tagebuch", "Alles Käse" (Baumhaus, bislang mehr als 400.000 verkaufte Exemplare). In der Belletristik waren die Spitzenreiter  Elena Ferrantes neapolitanische Saga "Meine geniale Freundin" (Suhrkamp), Nele Neuhaus‘ Krimi "Im Wald" (Ullstein) und Christoph Ransmayrs im China des 18. Jahrhunderts spielender Roman "Cox" (S. Fischer). Im Sachbuch lagen Bruno Preisendörfers »Als unser Deutsch erfunden wurde« (Galiani), Andrea Wulfs Erkundungsreise "Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur" (C. Bertelsmann) und Peter Wohllebens "Das Seelenleben der Tiere" (Ludwig) vorn.