Weihnachtsgeschäft 2015

Leichtes Plus mit Greg und dem Baumversteher

29. Dezember 2015
von Börsenblatt
In den letzten acht Tagen vor Heiligabend haben die Kunden noch einmal kräftig zugegriffen: Das diesjährige Weihnachtsgeschäft hat dem Buchhandel vor Ort im Durchschnitt ein leichtes Umsatzplus von 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum beschert. Das geht aus aktuellen Marktdaten hervor, die das Börsenblatt in 50 Buchhandlungen von Lübeck bis Senftenberg ermittelt hat. Bestverkaufte Titel waren Gregs Tagebuch Band 10, der sich bislang rund 500.000-mal verkauft hat, "Das geheime Leben der Bäume" und Jojo Moyes‘ "Ein ganz neues Leben".

Mehrheitlich bewegten sich die Umsatzveränderungen in einer Spanne von minus fünf Prozent bis plus fünf Prozent; einzelne Ausreißer verzeichneten auch einen Zuwachs von 15 Prozent, wozu eigene Veranstaltungen, verkaufsoffene Sonntage und Adventsmärkte vor der Tür beitrugen. Je näher Heiligabend heranrückte, desto mehr Wert legten die Kunden auf repräsentative Geschenke; insbesondere großformatige und im Laden nett verpackte Bildbände aus den Bereichen Reisen / Tiere / Kochen waren gefragt.

Die Liste der beliebtesten Titel im Weihnachtsgeschäft führt in der Belletristik klar Jeff Kinneys 10. Band ("So ein Mist!") seiner Reihe "Gregs Tagebuch" (Baumhaus) an, der sich laut Auskunft von Verleger Bodo Horn-Rumold bislang rund 500.000-mal verkauft hat. "Dadurch, dass es in diesem Weihnachtsgeschäft keine Bertelsmann-Club-Filialen und immens weniger Weltbild-Filialen gegeben hat, hat der stationäre Buchhandel dieses Jahr hier enorm zugelegt und ist der Gewinner", stellt Horn-Rumold fest. Auf Platz 2 und 3 der bestverkauften Belletristiktitel stehen Jojo Moyes‘ "Ein ganz neues Leben" (Wunderlich) und Dörte Hansens "Altes Land" (Knaus).

Im Sachbuch legte "Das geheime Leben der Bäume" (Ludwig) des Försters Peter Wohlleben von Woche zu Woche zu, gefolgt von Helmut Schmidts "Was ich noch sagen wollte" (C.H. Beck). Daneben behaupteten sich allerorten Regionalia sehr gut, 100 verkaufte Exemplare eines einzigen Titels waren keine Seltenheit.

Auch mit Non-Books wurden beträchtliche Einnahmen erzielt. Vor allem Kalender waren gefragt, ebenso gingen Karten und weihnachtliche Accessoires gut, Hörbücher hingegen konnten keine Zuwächse verzeichnen. E-Books waren in den Läden kaum ein Thema.

Für die Stichprobe hat das Börsenblatt quer durch alle Bundesländer 50 Buchhandlungen unterschiedlicher Umsatzklassen befragt; der Erhebungszeitraum war der 24. November bis 24. Dezember.