Stadt und Kanton Zürich unterstützen Verlage

Finanzspritze für den Messebesuch

20. April 2015
von Börsenblatt
Zürcher Verlage können sich bis zum 31. Mai für eine einmalige Förderung in Höhe von bis zu 15.000 Schweizer Franken bei der Stadt Zürich und dem Kanton bewerben. Dies teilte die Stadt am vergangenen Freitag mit. Bis zu 160.000 Franken wollen Stadt und Kanton gemeinsam bereitstellen.

"Die Aufhebung des Franken-Mindestkurses bringt für die Schweizer Literaturverlage wirtschaftliche Herausforderungen mit sich. Stadt und Kanton Zürich gewähren deshalb einmalig für das Jahr 2015 Unterstützungsbeiträge für die Repräsentationsarbeit der Zürcher Verlage im In- und Ausland", begründet die Stadt den Schritt.

Durch die Aufhebung des Mindestkurses des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro sei für die Schweizer Verlage "eine schwierige und teilweise existenzbedrohende Lage" entstanden. Stadt und Kanton Zürich wollen aus diesem Grund für das Jahr 2015 "professionellen Verlagen mit vorwiegend literarischem Programm" eine Förderung "für ihre Repräsentationsaktivitäten im In- und Ausland" gewähren. Unter anderem der Diogenes Verlag hatte zuvor ihre Teilnahme an der Frankfurter Buchmesse aus Kostengründen abgesagt und dies explizit mit dem Höhenflug des Schweizer Franken begründet - und damit für reichlich Schlagzeilen gesorgt.

Mit der Unterstützung wollen Stadt und Kanton Zürich eine Überbrückung schaffen, bis die in der Botschaft für die Förderung der Kultur 2016–2020 vorgesehene Verlagsförderung des Bundes in Kraft trete. Der Schweizer Verlagsverband SbVV wurde vergangenen Freitag über die neue Förderung informiert.

"Die Beiträge sollen die kulturelle Vermittlungstätigkeit der Zürcher Verlage stärker sichtbar machen. Sie dienen zum Erhalt der vielfältigen lokalen Verlagslandschaft und sollen die Literaturszene insgesamt stärken", heißt es in einer öffentlichen Mitteilung.

Vergeben werden Beiträge bis zu 15.000 Franken, insgesamt maximal 160.000 Franken, je zu gleichen Teilen von Stadt und Kanton. Bis zum 31. Mai 2015 können Verlage sich für die Finanzspritze bewerben unter www.stadt-zuerich.ch/literatur. Über die Vergabe entscheiden die Ressortleitungen Literatur von Stadt und Kanton auf Empfehlung einer vierköpfigen Kommission. Diese setzt sich aus je zwei Mitgliedern der städtischen Literaturkommission und der Fachgruppe Literatur der kantonalen Kulturförderungskommission zusammen, wie es heißt.

Update [20. April / 17:35]: Reaktionen aus den Verlagen:

Ruth Geiger, Diogenes Verlag Normal 0 21 false false false DE X-NONE X-NONE MicrosoftInternetExplorer4

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„Für dieses Jahr ändert die Förderung nichts. Wir fahren nicht auf die Frankfurter Buchmesse“, so Pressechefin Ruth Geiger. Am morgigen Dienstag will man bei Diogenes entscheiden, ob man sich dennoch für das Programm bewerben wolle. Prinzipiell begrüßt man den Fördertopf für die Zürcher Verlage. „Der Fall des Schweizer Franken trifft vor allem die exportierenden Verlage, aber auch viele andere Branchen wahnsinnig hart“, so Geiger. Sie wünscht sich eine „langfristige Strategie“.

Thomas Heilmann, Rotpunkt Verlag

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"Die Abgabefrist für die Bewerbung ist Ende Mai. Wir wissen nicht, wann der Entscheid im Zürcher Stadthaus fällt. Dann wird es wohl zu spät sein, um in Frankfurt noch umdisponieren zu können. Auf jeden Fall werden wir als Reaktion auf einen positiven Entscheid den Auftritt gestalterisch überarbeiten und z.B. auch mehr Autoren in Frankfurt auftreten lassen können"

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Jasmin Strauß, Pressechefin Kein & Aber Verlag

"Wir begrüßen selbstverständlich die Fördergelder, die von der Stadt und dem Kanton Zürich bereitgestellt werden. Diese Fördergelder sind für alle Verlage, die Repräsentationstätigkeiten im Ausland wahrnehmen möchten, eine Hilfe, damit die Kosten, die durch die Aufhebung des Mindestkurses des Schweizer Frankens entstanden sind, bzw. entstehen werden, zumindest teilweise kompensiert werden. Den Antrag auf Förderung werden wir natürlich auch stellen. Allerdings ist die Entscheidung, ob wir auf der Messe sein werden, nicht alleine von der Aufhebung des Mindestkurses und den damit verbundenen Mehrkosten abhängig. Von der Frankenproblematik einmal abgesehen, die sicher für viele Schweizer Verlage ein Grund ist, die Messe-Ausgaben auf ein Minimum zu reduzieren, ist es zudem sinnvoll, darüber nachzudenken, wie man die Buchmesse als Arbeits- und Präsentationsplattform in Zukunft nutzen möchte und optimieren kann. In diesem Zusammenhang machen auch wir uns Gedanken und sind seit längerem auch mit der Messeleitung im Gespräch. Wir werden in den nächsten Monaten sehen, in welcher Form wir unsere Vorstellungen umsetzen wollen und wie unser Messe-Auftritt in Frankfurt 2015 sein könnte."

Sabine Dörlemann, Dörlemann-Verlegerin

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"Ja, wir werden uns bewerben und begrüßen die Förderung sehr. Die Förderung bezieht sich jedoch nicht nur auf Messen, sondern unterstützt 'die Repräsentationsarbeit Zürcher Verlage im In- und Ausland'. Unsere Aktivitäten umfassen nicht nur die Frankfurter Buchmesse. Wir werden unser einmal beschlossenes diesjähriges Konzept für die Buchmesse nicht ändern, jedoch fallen auch beim Ausstellen am SBVV-Gemeinschaftsschaftsstand Kosten an."

Katja Böhne, Sprecherin Frankfurter Buchmesse

"Wir wünschen uns so viele Schweizer Verlage wie möglich auf der Messe. Wie sich die Förderung auswirkt, ist derzeit noch sehr schwierig einzuschätzen."

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Bernhard Echte, Nimbus Verleger

"Wir werden uns auch für einen Beitrag bewerbenund hoffen, dass wir berücksichtigt werden, auch wenn wir kein rein literarischer Verlag sind. So sehr wir diese Initiative der öffentlichen Hand begrüssen, so wenig kann ein solcher Beitrag - auch wenn wir die Höchstsumme erhielten - die Verluste ausgleichen, die wir durch die plötzliche Währungsverschiebung erlitten haben. Um so mehr vertrauen wir dem Motto von Herbert Achternbusch: 'Du hast keine Chance, also nutze sie!' und fahren auf die Frankfurter Buchmesse."