Das berichtet das französische Branchenmagazin "Livres Hebdo". Die Maßnahmen wurden im Rahmen des gerichtlichen Sanierungsverfahrens getroffen, von dem France Loisirs und vier weitere Tochtergesellschaften der Actissia-Gruppe betroffen sind. Mit der "Notfallmaßnahme", so wird Actissia-CEO Adrian Diaconu zitiert, sollen die Verhandlungen mit einem potenziellen Investor am Laufen gehalten werden. Dieser, eine junge europäische Gruppe, sei daran interessiert, die Mehrheit an der gesamten Actissia-Gruppe zu übernehmen. Den Namen des Interessenten nennt Diaconu nicht, verrät gegenüber "Le Monde" nur, dass das Unternehmen in den Bereichen Internet, Kunst und Medien tätig sei. Er hoffe, den Deal in den nächsten Wochen abzuschließen.
France Loisirs wurde 1970 von Bertelsmann und dem Verlag Presses de la Cité gegründet. Seit 2011 gehört es zu Actissia. Das Unternehmen ist heute mit 200 Filialen der größte Buchclub in Frankreich mit nach eigenen Angaben rund 1,2 Millionen Mitgliedern (an anderer Stelle werden mehr genannt). In den letzten fünf Jahren habe sich der Umsatz laut Diaconu allerdings nahezu halbiert, zuletzt ging er von 214 Millionen Euro (2016) auf 187 Millionen Euro (2017) zurück. Das Unternehmen sei von der Krise in der Buchbranche sowie von der Konkurrenz durch Amazon hart getroffen, so Diaconu. Als Partner werden auf der France Loisirs-Website genannt: Chapitre.com, France Loisirs Presse, Cewe Photo und Forever.
Ende des vergangenen Jahres hatte France Loisirs Insolvenz beantragt, zum 1. Dezember hatte das Pariser Handelsgericht dann die Zwangsverwaltung angeordnet, so "Le Monde". Das erlaubte dem Buchclub in den folgenden sechs Monaten − also bis diesen Mai −, einen Partner oder Finanzgeber zu finden. Vor einigen Wochen sei der potenzielle Investor auf den Plan getreten, erklärt Diaconu. Der Sanierungsplan sehe vor, dass sich France Loisirs künftig hauptsächlich auf das Buchgeschäft konzentriert, Kosmetika etwa sollen wegfallen.
Actissia ist mit Loisirs-Zweigen in weiteren Ländern vertreten, darunter in der Schweiz und Kanada. Auch Québec Loisirs hat in Kanada ein Insolvenzverfahren beantragt, wie "Livres Hebdo" meldet.