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Dossier: Das waren die Buchtage Berlin 2017

13. Juni 2017
von Börsenblatt
Zwei Tage lang ging es im Kongresszentrum am Alexanderplatz um Meinungsfreiheit und Zensur, um Streitkultur und Urheberrecht, um Kundenfrequenz und Innovationsstrategien. Alle Bilder und Berichte von den Buchtagen Berlin auf einen Blick. Und dazu noch etwas Musik.
 

Diskussion über Kunst und Demokratie

Einmischen – und nicht schweigen, weil es schwierig oder unangenehm wird: Zu diesem Schluss kam die Podiumsdiskussion "Kunst & Demokratie: Literatur, Kultur, Zensur", bei der es um den Einfluss von Kunst und Kultur auf die Politik ging. "Es ist erstaunlich, welche Bücher auf der Welt verboten sind", so documenta-Geschäftsführerin Annette Kulenkampff. Mehr über die Debatte lesen Sie hier.

Neue IG Meinungsfreiheit

Auf den Buchtagen hat sich die Interessengruppe Meinungsfreiheit im Börsenverein gegründet. Als Sprecher wählten die 15 Teilnehmer der konstituierenden Sitzung den Verleger Christoph Links (Ch. Links Verlag) und den Buchhändler Michael Lemling (Buchhandlung Lehmkuhl, München). Wer mitmachen will, erfährt hier mehr.

Jahrestagung der IG Digital

Die IG Digital und ihre Peergroups präsentierten sich in Berlin mit mehreren Vorträgen und Projekten. Zu Beginn nahm der Konstanzer Professor Manfred Pollanz den Begriff "digitale Transformation" unter die Lupe. Was digitale Transformation für ihn bedeutet? "Ein Schiff auf hoher See umzubauen." Mehr darüber lesen Sie hier.

Frequenzverlust in den Innenstädten

Sinkende Kundenfrequenz im Handel: Kaum ein Schlagwort macht derzeit so die Runde wie dieses. Das Nachwuchsparlament und eine Diskussionsrunde haben Rezepte gegen die schwindende Kundenzahl gesucht. Mehr dazu hier.

IfH-Studie "Vitale Innenstädte"

Demografische Entwicklungen, Digitalisierung und ein verändertes Käuferverhalten setzen den Einzelhandel unter Druck. Nicolaus Sondermann vom Kölner Institut für Handelsforschung (IfH) referierte auf den Buchtagen in Berlin über die Frage: Verödung oder Zukunftschancen?

Innovationsstrategien

Wie innovationsfähig ist mein Unternehmen? Mit dem Selbstanalyse-Tool der Peer Group Innovation und Geschäftsmodelle der IG Digital lässt sich diese Frage beantworten. Franziska Schiebe (Beltz) und Katja Splichal (Eugen Ulmer) stellten das Tool in Berlin vor. Mehr darüber lesen Sie hier.

Arbeit 4.0

Dezentralisierung, neue Führungsformen, digitale Workflows: Wie weit ist die Buchbranche bei der Umsetzung der Arbeitswelt in 4.0? Und wie werden Verlage und Buchhandlungen für Young Professionals attraktiv? Ein Fazit von Stephan Joß, Hanser: "Führung bedeutet heute loslassen." Mehr über das Podium auf den Buchtagen lesen Sie hier.

Gastrede von Heiko Maas

Zustimmung konnte der Bundesjustizminister nicht erwarten, als er vor Buchhändlern und Verlegern den Entwurf für das Urheberrechts-Wissensgesellschafts-Gesetz verteidigte. Seine Rede über "Streitkultur und Wissensgesellschaft im digitalen Zeitalter" können Sie im Wortlaut hier nachlesen. Wie Buchhändler und Verleger darauf reagiert haben, lesen Sie in der Zusammenfassung der Debatte hier.

Friedenspreis für Margaret Atwood

Die kanadische Schriftstellerin wird am 15. Oktober mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet - auch für ihr politisches Gespür. Diese Entscheidung des Stiftungsrats hat Vorsteher Heinrich Riethmüller bei der Eröffnung der Buchtage Berlin bekanntgegeben. Hier geht's zur Begründung des Stiftungsrats, ein Porträt der Autorin lesen Sie hier. Die "Welt" befand: "Margaret Atwood erhält diesen Preis zu Recht". Und "Spiegel online" schrieb: "Nobelpreis, pah! Mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet zu werden, ist das Beste, was Margaret Atwood passieren konnte. Keine ist so politisch wie sie." Hier geht's zur Presseschau.

Berliner Erklärung

Gemeinsam für eine zukunftsweisende europäische Buchpolitik: Zum Auftakt der Buchtage haben Vertreter der französischen und deutschen Buchhandelsverbände einen Appell an die politischen Entscheidungsträger in Berlin, Paris und Brüssel gerichtet. Eine Botschaft: "Leistungen von Autoren, Verlagen und Buchhandlungen verdienen Respekt". Mehr dazu hier.

Eröffnungsrede des Vorstehers

Europa zeige gerade, dass es stärker sein könne als der Populismus − und Frankreich und Deutschland brauchen einander, auch in Sachen Buchpolitik: Das betonte Börsenvereinsvorsteher Heinrich Riethmüller bei der Eröffnung der Buchtage. Die Rede im Wortlaut und eine Zusammenfassung der Eröffnung.

Hauptversammlung

Neue Preisbindungsstudie, höhere Mitgliedsbeiträge, gesellschaftliche Bedeutung der Buchbranche: In den Berichten von Vorsteher Heinrich Riethmüller und Hauptgeschäftsführer Alexander Skipis ging es um die Sicherung der Zukunft. Außerdem berieten die Mitglieder über die Finanzen des Börsenvereins, über enge Spielräume und den neuen Haushaltsausschuss (mehr dazu hier). Ebenfalls auf der Agenda: eine Satzungsänderung zur IG Fachmedien.

Ehrungen

  • Roland Reuß wurde bei den Buchtagen mit der Plakette "Dem Förderer des Buches" geehrt. Der streitbare Literaturwissenschaftler begann seine Dankesworte mit der Anrede "Liebe Kombattanten".
  • Thomas Wrensch (Buchhandlung Graff, Braunschweig) hat die Friedrich Perthes-Medaille bekommen, für sein besonderes Engagement als Vorsitzender des Sortimenter-Ausschusses.
  • Thomas Bez (Umbreit) wurde zum Ehrenmitglied des Börsenvereins ernannt - nicht zuletzt für die Begeisterung und Empathie, mit der er sein Amt als Vorsitzender im Ausschuss für den Zwischenbuchhandel ausgefüllt hat.

Nachwuchsparlament

Der Branchennachwuchs tagte schon seit Montag in Berlin. Er hat über Meinungsfreiheit und Demokratie diskutiert (hier geht es zum Bericht) - und zwei neue Nachwuchssprecher gewählt: Cleo Ciba (Lingen Verlag) und Philipp Nawroth (Osiander). Das Duo präsentierte am Ende der Hauptversammlung die Empfehlungen des Nachwuchsparlaments an Verband und Ausbildungsbetriebe. Eine Bildergalerie vom Nachwuchsparlament finden Sie hier.

Fachgruppenversammlungen

Poolparty im "Haubentaucher"

Coole Kulisse: Beim Mitgliederfest schwammen (Plastik)-Enten im Pool. Und Hauptgeschäftsführer Alexander Skipis wurde oft gefragt: "Haben Sie Ihre Badehose dabei?". Hier geht's zur Bildergalerie. Was sonst noch passierte, lesen Sie hier.

Mit einem kleinen Konzert sorgte der franko-ruandische Schriftsteller und Musiker Gael Faye für den poetischen Sound des Abends - französischer Hiphop mit afrikanischen Zwischentönen. Wer nicht dabei sein konnte, findet hier eine kleine Youtube-Kostprobe aus seinem Album "Pili Pili sur un Croissant au Beurre".