Rainer Klis überraschend gestorben

Gegenentwürfe zu Karl May

18. Oktober 2017
von Börsenblatt
Schriftsteller und Buchhändler Rainer Klis (62), bis 2016 Inhaber der Klis'schen Buchhandlung in Hohenstein-Ernstthal, ist am Samstag überraschend verstorben.

Klis war beim Einkaufen zusammengebrochen und  wenige Stunden später in einer Chemnitzer Klinik gestorben, berichtet die "Freie Presse".  Der 1955 in Chemnitz geborene Schlosser war aus der FDJ ausgetreten, hatte den Wehrdienst verweigert und von 1979 - 1982 am Literaturinstitut Johannes R. Becher in Leipzig  studiert; war anschließend journalistisch tätig. 1989 war Klis einer der Mitbegründer des Neuen Forums und der SPD in Karl-Marx-Stadt/Chemnitz. Er fuhr dort für Max Müllers Evangelische Buchhandlung Bücher aus und übernahm 1991 vom Volksbuchhandel die Buchhandlung in Hohenstein-Ernstthal.

Nach 25 Jahren übergab er Anfang März 2016 den Buchladen an seine langjährige Mitarbeiterin Andrea Jacob. Klis wohnte weiterhin über der Buchhandlung, kochte nicht selten für die Mitarbeiter und hatte wieder mehr Zeit fürs Schreiben. Der Autor von Romanen und Reisereportagen war Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland und von 1989 bis 2007 Präsident des Sächsischen Schriftstellerverbands. Bekannt war er auch wegen seiner Berichte aus Indianerreservaten in USA und Kanada, die er bewusst den fiktiven Schilderungen Karl Mays (dessen Geburtshaus noch in Ernstthal steht), entgegensetzte.