Quartalsbericht Bastei Lübbe

Jeder dritte Euro kommt aus dem Digitalgeschäft

13. August 2015
Redaktion Börsenblatt
Im Zeitraum 1. April bis 30. Juni 2015 erwirtschaftete die Bastei Lübbe AG einen Umsatz in Höhe von 20,7 Millionen Euro nach 20,6 Millionen Euro im Vorjahr. Der Konzernumsatz der Kölner liegt dabei mit einem leichten Wachstum gegenüber dem Vorjahresquartal "im Rahmen der internen Planungen." Gestiegene Personalkosten im digitalen Bereich und eine niedrigere Bewertung der Vorräte drückten das Konzernergebnis (EBITDA) dabei ins Minus (-0,5 Millionen Euro), "deutlich besser als erwartet", heißt es dazu aus Köln.

Das Ergebnis je Aktie lag bei -0,13 Euro nach -0,01 Euro im Vorjahresquartal.

Buch und Rätselheftchen unter Vorjahr − Non-Book mit dickem Plus

Im Segment "Buch" lag der Umsatz in den ersten drei Monaten mit 9,0 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert von 10,1 Millionen Euro. Das Segment "Romanhefte/Rätselmagazine" erzielte im Berichtszeitraum einen Umsatz von 2,3 Millionen Euro gegenüber 2,5 Millionen Euro im Vorjahr. Das Segment "Non-Book" konnte hingegen im Quartal einen deutlichen Anstieg der Umsätze auf 2,8 Millionen Euro (Vorjahr: 2,0 Millionen Euro) erwirtschaften.

Jeder dritte Euro kommt aus dem Digitalgeschäft: Tendenz steigend

Digitale Inhalte spielen im Geschäftsmodell der Bastei Lübbe AG eine zunehmend größere Rolle. Erstmals werden die generierten Umsätze und Kosten digitaler Inhalte mit dem Q1-Bericht 2015/2016 gesondert im Geschäftsbereich "Digital" ausgewiesen. Dazu zählen die digitalen E-Book- und Audiobooks der Bastei Lübbe AG sowie die Tochtergesellschaften, die Games-Schmiede Daedalic Entertainment und die Selfpublishing-Plattform BookRix. Das neue Segment "Digital" konnte seine Umsätze laut Bericht im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres mit 6,7 Millionen Euro erneut steigern (Vorjahr: 6,0 Millionen Euro). Der Anteil der digitalen Umsätze lag in den ersten drei Monaten bei 32,4 % und ist damit weiter gestiegen (Vorjahr: 29,0 %).

Die Bilanzsumme belief sich zum 30. Juni 2015 auf 122,1 Millionen Euro nach 124,3 Millionen Euro zum 31. März 2015. Das Eigenkapital inklusive der Anteile fremder Gesellschafter betrug zum 30. Juni 2015 59,0 Millionen Euro (48,3 %) nach 60,7 Millionen Euro (48,8 %) zum 31. März 2015.

Ausblick: So sieht Bastei Lübbe das laufende Geschäftsjahr

"Die Aussichten für das Geschäftsjahr 2015/2016 sind unverändert positiv", teilt der Kölner Medienkonzern mit − und das, obwohl die Planung für das laufende zweite Quartal eine leicht rückläufige Umsatz- und Ergebnisentwicklung vorsehe.

Vor allem das Weihnachtsgeschäft soll es am Ende richten, die Kölner vertrauen auf ihr Bestsellerpotenzial, vor allem im dritten Quartal sollen zahlreiche Spitzentitel zünden. Neben "Der Palast der Meere" von Rebecca Gablé sollen vor allem "Das Joshua-Profil" von Sebastian Fitzek und der Jubiläumsband Gregs Tagebuch Nummer 10 "So ein Mist!" von Jeff Kinney die Kasse klingeln lassen. Darüber hinaus werden weitere potenzielle Bestseller veröffentlicht, wie etwa neue Titel von Andrea Camilleri und Sarah Lark sowie zwei politische Bücher von Malu Dreyer und Michail Gorbatschow. "Diese Titel werden sich nach Einschätzung der Gesellschaft auch digital sehr gut abverkaufen und damit auch das digitale Segment weiter beflügeln", heißt es optimistisch aus Köln.

Der geplante Ausbau von Beam zu einer internationalen Mobile First-Reading Plattform schreitet nach Ansicht des Konzerns erfolgreich voran und die Tochtergesellschaft Daedalic Entertainment GmbH arbeitet mit Hochdruck an der Realisierung weiterer Storytelling-Games, allen voran das auf der diesjährigen Gamescom angekündigte Spiel zu Ken Folletts Megaseller "Die Säulen der Erde", das 2017 weltweit erscheinen wird.

Insgesamt geht der Vorstand für das Geschäftsjahr 2015/2016 weiterhin von einem leichten Anstieg des Konzernumsatzes im Vergleich zum Vorjahr aus. Das EBITDA aber wird − bedingt durch "die erwarteten Anlaufkosten im Digitalbereich sowie die höheren Personalkosten, die anfallen, um den eingeschlagenen Weg der weiteren Digitalisierung und Internationalisierung voranzutreiben" − im laufenden Geschäftsjahr erneut unter dem Niveau des Vorjahres liegen.

"Wir befinden uns mitten im groß angelegten Umbau zum internationalen digitalen Medienkonzern. Dieses Aufbau- und Übergangsjahr spiegelt sich auch in unseren vorsichtigen Planzahlen für das gesamte Geschäftsjahr 2015/2016 wieder. Das gute 3-Monats-Ergebnis stimmt uns optimistisch, denn es zeigt, wie gut wir auf unserem Weg vorangekommen sind", so Thomas Schierack, CEO der Bastei Lübbe AG.