Paris verliert Intellektuellentreff

Aus für Traditionsbuchhandlung "La Hune"

20. Februar 2015
von Börsenblatt
Das Pariser Quartier Latin ist Ende des Jahres um einen Treffpunkt für die Intellektuellenszene ärmer: Dann schließt die Traditionsbuchhandlung "La Hune", in der Schriftsteller und Philosophen ein und aus gingen.

Grund für die Schließung ist der dramatische Umsatzrückgang der Buchhandlung, wie unter anderen "Le Figaro" meldet. Spätestens seit dem Umzug 2012 vom berühmten Boulevard Saint-Germain, an dem man nicht mehr die erhöhte Miete tragen konnte, in die stillere Rue de l'Abbaye (gegenüber der Kirche Saint-Germain-des-Prés) brach der Umsatz ein. Lag er 2009 noch bei 3,5 Millionen Euro, waren es 2013 nur noch 2,3 Millionen – 35 Prozent weniger. Aber Branchenbeobachter sind sich einig, dass auch die veränderten ökonomischen Rahmenbedingungen im Buchhandel – vor allem der expandierende Online-Buchhandel mit Amazon an der Spitze – zur ungünstigen Entwicklung beigetragen hat.

Das von der früheren Kulturministerin Aurèle Filipetti auf den Weg gebrachte Hilfsprogramm für Buchhandlungen kommt in diesem Fall offenbar zu spät.