"Mit Norwegen geben wir bereits heute unseren vierten Ehrengast in Folge bekannt. Dies zeigt, dass die Frankfurter Buchmesse auch in Zukunft die relevante Bühne für literarische und kulturelle Inhalte ist. Ich freue mich auf Norwegen als Land mit einer langen literarischen Tradition. Diese reicht vom weltberühmten Henrik Ibsen bis hin zum charismatischen und schonungslosen Karl Ove Knausgård, der zurzeit die literarische Welt in Atem hält", lässt sich Juergen Boos in der Pressemitteilung der Frankfurter Buchmesse zitieren.
Norwegen werde ein umfangreiches Kultur- und Literaturprogramm anbieten, das bereits drei Jahre im Voraus starten und dann nach und nach ausgebaut wird. Zusätzlich zu Literatur, Büchern und norwegischen Autoren sollen auch andere Kunstformen mit einer Vielzahl von Veranstaltungen und Medienbeiträgen ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden.
Die gesamte norwegische Buchbranche betrachte Norwegens Status als Ehrengast auf der Frankfurter Buchmesse 2019 als einen wichtigen kulturellen Anstoß und eine lohnende Investition, so die Mitteilung weiter. Auch in der übrigen Kulturbranche sei die Initiative mit Enthusiasmus aufgenommen worden. Die engagierte Beteiligung der Regierung und des norwegischen Parlaments an diesem Prozess zeige die hohe Motivation des Landes für dieses Projekt. Deutschland stelle nicht nur einen wichtigen ausländischen Markt für norwegische Kultur dar, sondern es ist auch Norwegens wichtigster Wirtschaftspartner in Europa.
NORLA – das Institut für norwegische Literatur im Ausland – habe eine effektive Projektorganisation mit soliden Kooperationsbeziehungen zur Verlagswelt, zu Autoren-, Literatur- und Export-Organisationen für alle Bereiche der Kunst sowie zu Kultur- und Wissens-Institutionen. Es sind umfangreiche Besuchsprogramme geplant für Reisen norwegischer Autoren nach Deutschland sowie Reisen deutscher Verleger und Journalisten nach Norwegen, kündigt die Frankfurter Buchmesse an.
gerade Norwegen ist ein Land mit enorm starken Literatinnen. Nicht nur Norwegens meistgelesene Autorin, die atemberaubende Erzählerin Herbjørg Wassmo, sondern viele von ihnen sind Feministinnen. Und das hat gute Gründe! Nennen Sie mich humorlos, aber ich finde "DIE NORDMÄNNER KOMMEN" ist nicht nur machistisch, sondern diese Schlagzeile wird dem Literaturland Norwegen so gar nicht gerecht. Man denkt dabei spontan eher an Met saufende, schenkelklopfende Wikinger-Rüpel als an die magisch-realistische, wuchtige und poetische Prosa, für die Norwegen zu recht berühmt ist.
Vielleicht empfinden Sie mich als Spaßbremse. Aber hier soll es doch um Kultur gehen, da kann man ruhig ein bisschen reflektierter texten. Nichts für ungut. Danke für Ihre Aufmerksamkeit.
Viele Grüße
Sabine Schwietert
Hier einige bekannte und ausgezeichnete Autorinnen aus Norwegen:
Herbjørg Wassmo
Amalie Skram
Toril Brekke
Liv Køltzow
Anne B. Ragde
Gerd Brantenberg
Sigrid Undset
Camilla Collett
Anne Holt
Maria Parr
Kim Småge (Anne Karin Thorhus)
Tove Nilsen
Bjørg Vik
Merete Morken Andersen
Torborg Nedreaas (Tob Kieding)
Gunvor Hofmo
Ella Anker
Astrid Hjertenæs Andersen
Anne Karin Elstad
Magdalene Sophie Buchholm
Trude Marstein
Britt Karin Larsen
Karin Fossum
Ebba Haslund
Unni Lindell
Cora Sandel
Inger Hagerup
Åsne Seierstad (Kriegsberichterstatterin/Sachbuchautorin)
Toril Moi
Magnhild Haalke
Ingvild H. Rishøi
Laila Stien
Kari Brænne
Beate Grimsrud
Sarita Skagnes
Merethe Lindstrøm
Vigdis Hjorth
Cecilie Enger
Margit Sandemo (die erfolgreichste Autorin Norwegens)
May Grethe Lerum
Mari Osmundsen (Anne Kristine Halling)
Anne-Catharina Vestly
Margaret Johansen
Hanne Ørstavik
Halldis Moren Vesaas
Marit Eikemo
Mirjam Kristensen
und Magdalena Thoresen (deren Schwiegersohn, ein gewisser Ibsen, als Theaterdichter bekannt wurde)
"Die Nordmänner / innen kommen" ;-))
Mir war leider nicht bewusst, das Sie die alleinige Deutungshoheit über andere Meinungen haben. Zumal ich am Ende des Textes noch einen kleinen Smiley eingesetzt hatte.
Ich finde Ihre Humorlosigkeit allerdings sehr traurig. vor allem wenn sie mit feministischen Forderungen begründet wird. Forderungen, die im übrigen berechtigt sind.