Neue Ratgeber rund um die heimische Bienenzucht

Große Schwärmerei

11. März 2016
Guido Heyn
Ob im Schrebergarten oder auf dem Dach – immer mehr Menschen widmen sich der Bienenzucht. Erstaunlich viele Novitäten begleiten die Hobbyimker auf ihrem Weg zum ersten Honig.

Nicht viel Positives war über Bienen in letzter Zeit in den Medien zu lesen: massenhaftes Bienensterben, extremer Parasitenbefall, ausbleibende Bestäubung und die Folgen für unsere Zukunft. Ob es nun an diesen Negativmeldungen liegt, an der Do-it-yourself-Welle oder ob es der Sehnsucht des modernen Zivilisationsmenschen nach Landleben geschuldet ist: Immer mehr neue Ratgeber vermitteln das notwendige Know-how für Bienenzüchter. Ein neuer Trend?

Einen Einstieg ins Thema bietet "Imkern als Hobby" (Sebastian Spiewok, Kosmos, 96 S., 12,99 Euro). Von der Anschaffung des ersten eigenen Volks bis zur Honiggewinnung – hier erfährt der Interessierte alles Notwendige. Hilfreich sind dabei die vielen Schritt-für-Schritt-Anleitungen.

Der Kosmos Verlag hält auch noch ein "Bienen Entdecker-Set" (17,99 Euro) für kleine Bienenfreunde bereit und für den Handel ein Imker-­Aktionspaket mit Novitäten und Backlist­titeln.

Was für ein Imker-Typ bin ich? Welche Arbeiten fallen von Monat zu Monat an? Wo bekomme ich Hilfe? Solche und viele andere Anfängerfragen werden in dem Buch "Unsere ersten Bienen" (Angelika Sust, Ulmer, April, 96 S., 16,90 Euro) geklärt. Die Ratschläge der Autorin – Imkerin und angehende Naturpädagogin – sollen dabei helfen, erfolgreich durchs Bienenjahr zu kommen und seinen Schwarm gesund zu halten.

Auch Gräfe und Unzer legt mit "Bienen Basics" (Sandra und Armin Bielmeier, 144 S., 16,99 Euro) ein umfassendes Einsteigerbuch vor. Es gibt einen Überblick über die Geschichte des Imkerns, bietet biologisches Basiswissen, Bauanleitungen zum Errichten eines Bienenstocks und Informationen zum unvermeidlichen ­Papierkram – aber ebenso leckere Rezepte (etwa für Honig-Ingwer-Eis) und Tipps für ertragreiche Nektarquellen und zur Schädlingsbekämpfung.

"Imkern für Dummies" (Howland Blackis­ton, Wiley, Mai, 400 S., 19,99 Euro) geht das Thema in seiner grafisch ganz typischen Art an. Schritt für Schritt wird man hier durch die Honigproduktion geleitet – von der Anfangsausrüstung bis zur Vermarktung.

Einsteiger, aber auch bereits aktive, fort­geschrit­tene Imker werden in "Imkern. Der ­Problemlöser. 100 Fragen" fündig (James E. Tew, BLV, Mai, 224 S., 16,99 Euro). Das Buch ist nach Oberbegriffen (etwa Grundlagen, Ausrüstung, Krankheiten und Ernte) geordnet und beantwortet allgemeine wie auch sehr spezielle Fragen. Hilfestellung finden Imker nicht nur, wenn es um das Aufstellen des ersten Stocks geht, sondern auch bei der Frage, wie man mit ängstlichen Nachbarn, mit Krankheiten oder Ersatzköniginnen umgeht.

Dem "Tod einer Königin" (Kosmos, 64 S., 20 Euro) widmet sich ein aufwendig illustriertes, außerst faktenreiches Werk von Joana Kelén. Hier geht es um das Bienensterben an sich. Neben einer ausführlichen Bienenkunde werden die verschiedenen Ursachen des weltweiten Problems detailliert aufgeführt. Für Neu-Imker besonders interessant: ein aufschlussreiches Interview mit einer erfahrenen Imkerin.

Man kann den Bienen übrigens auch  helfen, ohne gleich Imker zu werden: "Die schönsten Pflanzen für Bienen und Hummeln" (Bassermann, 80 S., 9,99 Euro) stellt Ursula Kopp vor. Das schön bebilderte Buch beschreibt Anbau und Pflege solcher Bienenweiden für Balkon und Garten.

Was man schließlich aus dem Wachs noch alles herstellen kann, erfährt man in der "Bienenwachs-Werkstatt" (Petra Ahnert, Landwirtschaftsverlag, 136 S., 17,95 Euro). Zahlreiche Abbildungen machen die einzelnen Schritte gut nachvollziehbar. Der eigenen Produktion von Stumpen­kerzen, Lippenbalsam, Rosensalben und Honigseifen steht damit nichts mehr im Weg.