Leipziger Buchmesse

LSL übernimmt Organisation der Messebuchhandlung

14. Juli 2015
von Börsenblatt
Im Ausschreibungsverfahren der Messe behielt ein vor Ort ansässiges Unternehmen die Nase vorn: Ab 2016 wird LSL die Organisation, Logistik und Betreuung der Messebuchhandlung übernehmen. Messe-Besucher sollen komfortabler einkaufen können, den Verlagen verspricht man effektivere Prozesse bei Warenlieferung und Abrechnung.

"Steigende Aussteller- und Besucherzahlen der Messe, die Entwicklung des Buchmarktes und Veränderungen im Kaufverhalten der Leser verändern auch die Anforderungen an die Messebuchhandlung", erklärt Buchmessedirektor Oliver Zille. "Um diesen Herausforderungen auch künftig zu entsprechen, haben wir gemeinsam mit unserem neuen Partner LSL Abrechnungsverfahren, Logistik und Services der Messebuchhandlung weiterentwickelt und gestrafft."

Verlagen garantiert LSL künftig ein einfaches Konditionsmodell sowie eine deutlich verbesserte Logistik. Bestellung, An- und Nachlieferung erfolgen komplett über den Großhändler Libri. Damit will LSL-Geschäftsführer Jürgen Tschirner auch dem leidigen Thema Remissionen zu Leibe rücken: "Nicht abverkaufte Bestände gehen nach Messeschluss wieder an Libri zurück." Dank eines neu eingeführten Warenwirtschaftssystems können alle Verlage tagesaktuell über die Abverkäufe in Messebuchhandlung und Webshop informiert werden, zudem soll es nach der Messe detaillierte Reportings geben.

Der stationäre Buchverkauf erfolgt künftig nur noch auf zwei, statt wie bisher auf vier Flächen: In Halle 4 mit der Messebuchhandlung und Halle 2 mit der Kinderbuchhandlung. Die Buchhandlung soll nicht mehr nach dem Verlagsalphabet, sondern nach dem "Sortimenterprinzip" organisiert werden; Verlage behalten dabei ein Titelvorschlagsrecht. Neben Büchern werden auch Hörbücher, DVDs, E-Books und Non-Book-Artikel zum Kauf angeboten. Die damit verbundene Einordnung nach Warengruppen soll den Kunden eine bessere Orientierung und – dank thematischer Bündelung – "mehr Inspiration" bieten. Ab September werden die ausstellenden Verlage durch LSL informiert. Wer vorab mehr zum neuen Modell und den damit verbundenen Konditionen wissen möchte, kann sich direkt an den neuen Servicepartner (Jürgen Tschirner, juergen.tschirner@lsl.de) wenden.

Als neuen Service können sich Kunden der Messebuchhandlung ihre Einkäufe kostenfrei an die Heimatadresse oder per Kurier ins Hotel liefern lassen. Parallel sind alle Titel erstmals in einer Online-Messebuchhandlung bis zwei Wochen nach Messeschluss verfügbar. Zudem werden wie bisher  an den Verlagsständen sowie bei Veranstaltungen auf der Messe mobile Kassen angeboten, deren Zahl LSL deutlich aufstocken will. Für jeden verkauften Titel wird künftig einheitlich für alle Verlage ein Rabatt von 38 Prozent fällig.

Mit LSL kommt in Leipzig keine klassische Sortimentsbuchhandlung, sondern ein international aufgestellter Beschaffungsdienstleister aus dem Fachinformationsbereich zum Zuge. LSL, seit Januar 2011 ein Tochterunternehmen der Haufe Gruppe, wurde 1991 als Online-Buchhandlung in Leipzig gegründet. Heute zählt das Unternehmen zu den führenden Informationsanbietern Deutschlands. LSL beschäftigt 70 Mitarbeiter und betreut mit Standort in Leipzig und Boston 600 Kunden weltweit. Zu den Großkunden von LSL in Deutschland zählen unter anderem Continental, E.ON, MAN, SAP und Siemens.

Die Messebuchhandlung Leipzig GbR war 1998 als Gemeinschaftsprojekt von fünf Leipziger Buchhandlungen (Kiepenheuer, Buchhandlung an der Thomaskirche, Franz Mehring, Rijap und Grümmer) gestartet und wurde zuletzt von Heike Grümmer geführt. Logistikpartner war die LKG.

nk