Nach drei Stichwahlen stand Nora Gomringer mit ihrem Text „Recherche" als Gewinnerin des Ingeborg-Bachmann-Preises 2015 fest. Sie hatte auf Einladung von Sandra Kegel gelesen, die auch die Laudatio für ihre Autorin hielt.
In ihrer Laudatio sagte Kegel, mit „Recherche" sei der Autorin ein überaus komplex gestaltetes „Fantasiespiel" gelungen, eine „Verstörungskomödie". Der Text bewege sich „zwischen irrem Tempo und Nachdenklichkeit". Nora Gomringer nahm Preis und Blumen mit Tränen in den Augen entgegen, sie sagte, die Preisverleihung sei hart.
Valerie Fritsch gewann den Kelag-Preis nach einer Stichwahl gegen Teresa Präauer. Die Grazerin Valerie Fritsch war von Juror Klaus Kastberger eingeladen worden. Sie las den Text „Das Bein", eine Vater-Sohn-Geschichte über einen alten Mann, dessen Bein amputiert wurde und seinen Sohn, der erkennen muss, dass sein Vater wohl bald sterben wird. Fritsch konnte sich doppelt freuen, sie wurde bei der Publikumswahl per Internetvotum zusätzlich mit dem BKS-Publilumspreis ausgezeichnet.
Dana Grigorcea, die von Hildegard Elisabeth Keller eingeladen wurde, erzählte in „Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit" die Geschichte und die politische Wende Rumäniens anhand der Kindheits- und Jugenderinnerungen und des aktuellen Lebens einer Frau in Bukarest nach.
Die Preise
Der Ingeborg-Bachmann-Preis der Landeshauptstadt Klagenfurt ist mit 25.000 Euro dotiert. Der Kelag-Preis mit 10.000 Euro, gestiftet von der Kärntner-Elektrizitäts-Aktiengesellschaft. 7.500 Euro beträgt das Preisgeld des 3sat-Preises des Gemeinschaftssenders der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten ZDF, ORF, SF und ARD. Der BKS-Bank-Publikumspreis geht mit einer Preissumme in der Höhe von 7.000 Euro einher.
