Letztes Jahr gelang es Joshua Groß und Philipp Gerlach mit "Magische Rosinen" unter die 25 Schönsten deutschen Bücher zu gelangen. Das macht Hoffnung auf neue Buch von Joshua Groß: "Faunenschnitt".
Joshua Groß erzählt in diesem temporeichen Roman von Freundschaft, Liebe und Paranoia. Von einer bissigen Muräne, einem vegan ernährten Hund, einem ausgeraubten Verleger und einem jungen Autor. Sein eigener Ton und seine originäre Sprache bekommen eine eigene Verpackung und originäre Gestaltung. Da sind zum einen die Farbfotografien der Künstlerin Hannah Gebauer, zwölf davon versteckt in japanischer Bindung, lediglich durch die verschlossenen Seiten durchschimmern und somit Raum lassen für Geheimnisse und Entdeckungen. Wie man sie am besten entdeckt, zeigt ein eigens dafür gemachtes Video:
Faunenschnitt No.1 from Hannah Gebauer on Vimeo.
Auf dem Cover, ein unbekleideter, gelbleuchtender Mann in orangenen Wasser, das Vorsatzpapier in gleicher Farboptik – Schlingpflanzen am Grund des Sees. Der Text, klassisch gesetzt in vollkommen unklassischem, geradezu unkonventionellem Rot. Irritierend? Ja! Den Lesefluss störend? Überhaupt nicht!
"Faunenschnitt" bedeutet Massenaussterben, also "außergewöhnliche, drastische Verluste von Individuen einer oder vieler Populationen einer Art innerhalb kurzer Zeit". Der Bücherfaunenschnitt ist zwar ohnehin nicht wirklich zu erwarten, solange solch feingemachte Werke erscheinen dürfte er ausgeschlossen sein.
Bibliografie:"Faunenschnitt" – Joshua Groß / Fotografien von Hannah Gebauer – starfruit publications – ISBN 978-3-922895-29-9, 24€
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